Während die Wirtschaft bereits im vergangenen Jahr wieder enorm an Fahrt gewonnen hat, bringt diese an sich positiv zu bewertende Entwicklung auch ein ernstzunehmendes Problem mit sich: Vor allem entwicklungsintensive Branchen stehen vor der Herausforderung eines sich verstärkenden Fachkräftemangels.
Ausgehend von der Frage, wie Unternehmen mit diesem Phänomen und dessen Folgen umgehen, hat das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk GmbH eine umfassenden Studie durchgeführt und die Ergebnisse nun unter dem Titel „Zukunft der Ingenieurdienstleistungen in Deutschland“ veröffentlicht. Als einer der Top-25-Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering-Services beteiligte sich ALTEN aktiv an dieser Studie.
Folgenden Fragen standen im Fokus der Erhebung: Welche Strategien und Maßnahmen ergreifen Unternehmen, um auf den Fachkräftemangel zu reagieren? Wie gehen Unternehmen aus Branchen mit hohem Bedarf an Entwicklungsleistungen damit um? Wie sind ihre Erfahrungen mit Dienstleistern und Beratungsunternehmen?
Befragt wurden Entwicklungsleister, Manager von Produktentwicklungen und weitere wichtige Entscheider von insgesamt 150 mittelständischen und Großunternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern. Im Fokus der Erhebung lagen dabei Auftraggeber-Industrien mit hohem Engineering- und Entwicklungsbedarf.
Ganz oben auf der Agenda steht bei den meisten Unternehmen in den kommenden drei Jahren die Kostenreduktion innerhalb der Fertigung. Die Punkte Fertigung und Materialentwicklung/Werkstoffe rangieren auf Platz zwei und drei der wichtigsten Themen. Dass fünf so genannte „grüne“ Themen unter den Top 10 genannt werden, kann als Indiz für die allgemein steigende Bedeutung einer ökologischen Ausrichtung der Produktion gelten.
Im Hinblick auf den Fachkräftemangel zeichnet sich ein deutliches Bild zugunsten von Dienstleistungsunternehmen ab: So haben nur vier der 150 befragten Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren nicht auf externe Unterstützung zurückgegriffen. Dies rückt die Bedeutung von Dienstleistungsunternehmen in den Fokus und unterstreicht ihre Rolle als strategischer Partner der Auftrag-Unternehmen, wenn es darum geht, den Bedarf an Entwicklungs- und Engineering-Leistungen zu decken.
Wie aus der Studie hervorgeht, zählen die Unternehmen auch in Zukunft auf die Unterstützung durch externe Dienstleister. Mehr als 50% der Befragten rechnen sogar mit einem steigenden Bedarf an externen Dienstleistungen in den nächsten drei Jahren. Besonderes Potential für die Anbieter sehen die Analysten einerseits beispielsweise im Bereich des Maschinenbau, wo IT und Engineering bislang noch relativ unabhängige Domänen darstellen, aber auch im Bereich Automotive, wo auch weiterhin die Vernetzung des Fahrzeugs eine zentrale Rolle spielt. Als neue Zielgruppe für die nächsten Jahre hebt die Studie insbesondere Unternehmen des gehobenen Mittelstandes hervor, der bislang noch relativ wenig auf externe Dienstleister zählt.
Das Potential der Dienstleistungsunternehmen sehen die Analysten allerdings nicht nur in der Lieferfähigkeit von Arbeitskraft und Beratungsleistungen. Ebenso bieten die Dienstleistungsunternehmen durch ihre Projektvielfalt jungen Absolventen eine Bereicherung im Vergleich zu klassisch hierarchischen Unternehmen.
MfG shoxxes