Viele Autoren recherchieren auch selbst. Bevor Güney Dal „Teestunden am Ring“ begann, der in den 1920er Jahren spielt, wälzte er Adressbücher. Dabei fand er in der Ausgabe aus dem Jahr 1928 einen »Sabri Mahir Bey, Boxmanager, Bayreuther Straße«, der ein Studio für Boxen und Leibeszucht in der Tauentzienstraße führte. Dal kämpfte sich durch Jahrgänge der Box-Welt, der Box-Woche, der Boxsport-Revue und des Boxsport-Jahrbuchs, studierte die Memoiren Vicki Baums, Max Schmelings und Fritz Kortners, las Texte über das Boxen unter anderem von Heinrich Mann und die Gedichte des Boxerpoeten Arthur Cravan. Er recherchierte, als wollte er einen Dokumentarfilm drehen. Nach zwei Jahren wusste er alles. Er wusste, wo Marlene Dietrich ihre Anzüge kaufte, wer im Romanischen Café an welchem Tisch saß und wo man die besten Eclairs erhielt. „Teestunden am Ring“ ist ein Roman, bei dem „zehn Prozent authentisch“ sind und, so erzählt Dal weiter, die anderen neunzig Prozent so wirken, als seien sie das auch. Gustave Flaubert reiste, um den Schauplatz der „Madame Bovary“ kennenzulernen, in die Normandie und studierte für die Schilderung der Klumpfußoperation den Hergang mit allen Einzelheiten. Er informierte sich über die Symptome einer Arsenikvergiftung, besuchte eine Landwirtschaftsausstellung und las Bücher über das häusliche Leben im Mittelalter und über das Waidwerk. Thomas Mann notiert bei der Recherche für den „Zauberberg“ jedes medizinische Detail: wie unter knatternden Blitzen geröntgt, wie der Schweregrad der Tuberkulose bestimmt und wie ein künstlicher Pneumothorax gelegt wurde. Für den Roman brauchte er dann elf Jahre. Umberto Eco schreibt über die Recherchen zum „Namen der Rose“: „Als erstes machte ich mich daran, den Traité des poisons von Orfila zu studieren – den ich zwanzig Jahre zuvor bei einem Bouquinisten am Seineufer erstanden hatte … Da keins der behandelten Gifte mich befriedigte, bat ich einen befreundeten Biologen, mir ein Pharmakon mit bestimmten Eigenschaften (Absorbierbarkeit über die Haut bei Berührung von zweckmäßig präparierten Gegenständen) zu empfehlen. Seinen Antwortbrief, in dem er mir schrieb, er kenne leider kein Gift, das meinen Wünschen entspreche, habe ich unverzüglich vernichtet: Schriftstücke solcher Art bringen ihren Besitzer, liest man sie in einem anderen Kontext, leicht an den Galgen. (…) Das erste Jahr der Arbeit an meinem Roman verging mit dem Aufbau der Welt. Lange Listen der Bücher, die in einer mittelalterlichen Bibliothek stehen konnten. Namen- und Datenregister für viele Personen, viele mehr, als am Ende in die Geschichte hineinkamen. Denn ich mußte ja schließlich auch wissen, wer die anderen Mönche waren, die nicht im Buch auftreten; es war nicht nötig, daß der Leser ihre Bekanntschaft machte, aber ich mußte sie kennen. Wer hat gesagt, die Epik müsse dem Einwohnermeldeamt Konkurrenz machen? Aber vielleicht muß sie auch dem Bauamt Konkurrenz machen. Also ausgedehnte architektonische Studien, anhand von Bildern, Fotos und Grundrissen in der Enzyklopädie der Architektur, umden Plan der Abtei festzulegen, die Entfernungen, ja selbst die Anzahl der Stufen einer Wendeltreppe. Marco Ferreri hat mir später gesagt, daß meine Dialoge filmgerecht seien, da sie die richtige Länge hätten. Kein Wunder: Wenn zwei meiner Personen miteinander redeten, während sie vom Refektorium zum Kapitelsaal gingen, schrieb ich mit dem Plan der Abtei vor Augen, und wenn sie angelangt waren, hörten sie auf zu reden.“ Und Julian Schutting berichtet: „Ich könnte Ihnen ein Beispiel nennen: mein nächstes Buch wird eines über das Salzkammergut sein und bestehen aus Landschaftsbeschreibungen; da kommt die Schlafende Griechin vor, dieser schöne Kalkberg. Das entsprechende Kapitel ist eine Fieberphantasie, daß ich diese Schlafende Griechin wie der Don Giovanni den Komtur an meinen Tisch bitte und ihr sag’, daß sie doch beseligt sein muß, wenn in ihr – also Kalziumkarbonat – zwei oder drei Elemente eine chemische Hochzeit gefeiert haben und eine Verbindung eingegangen sind, die so beständig ist, daß sie nur durch Feuer zu lösen wäre; diese Idee mit der chemischen Hochzeit und Anziehung zwischen zwei Elementen gleicht den „Wahlverwandtschaften“. Aber das war mir dann doch nicht ganz geheuer; da hab’ ich einen Naturwissenschaftler gefragt, und der hat mir dann gesagt, da ja Kalk aus dem Zerfall von organischen Substanzen besteht, ist das Ganze eher einer Ehescheidung als einer Eheschließung zu vergleichen! Und solche Richtigstellungen nehme ich mit hinein.“ Hermann Burge belegte, als er „Diabelli“ schrieb, einen Kurs für Zauberer und Elizabeth George fliegt mehrmals im Jahr nach England, besichtigt Landsitze und besucht Kirchen und Friedhöfe. Bevor sie „Auf Ehre und Gewissen“ zu schreiben begann, suchte sie, nachdem sie neun Schulen besucht hatte, ein Internat aus, zeichnete dessen Grundriss, beschriftete die Räume und möblierte sie, und hängte ihn an die Wand, bis sie das Buch fertig war.

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Nun ja, Voraussetzung ist, dass Du Rechtschreibung und Grammatik beherrschst. Es werden vor allem Seo-Texte gesucht, das sind suchmaschinenoptimierte Texte, die speziell für das Internet geschrieben gesucht. Allerdings werden sie meist grottenschlecht bezahlt. Sie werden bezahlt, wenn man sie verkauft, also nur einmal.

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Korrekt heißt das Zitat „Non sum qualis eram bonae sub / Regno Cynarae“ („Ich bin nicht, der ich war unter dem Regiment der guten Cinara“) und ist aus Quintus Horatius Flaccus: Carminum IV, I (http://gutenberg.spiegel.de/buch/5543/16)

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Ich habe Zitat hier gefunden: http://www.conservapedia.com/Henry_Ford. Das klingt seriös.

„Coming together is a beginning. Keeping together is progress. Working together is success. If everyone is moving forward together, then success takes care of itself.”

Wie die deutsche Übersetzung des ganzen Zitats ist, weiß ich nicht, aber vielleicht kannst Du sie herausfinden oder es selbst übersetzen. Ich würde das Zitat zusätzlich in der englischen Version schreiben und als Quelle angeben: Zitiert nach (und dann den Link)

Im übrigen gelten Verweise oder ein Links zu einer Zitatenseite gilt nicht als Quellennachweis.

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Schau mal hier: http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20070314132206AAAnvG4

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Beim direkten Zitieren schreibt man „Ich verstehe es aber nicht. ich habe mir viel durchgelesen“ und die Quellenangabe dahinter.

Beim indirekten Zitieren schreibt man: Sie schreibt, dass sie es nicht versteht, obwohl sie dazu viel gelesen hätte, und ebenfalls die Quellenangabe.

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Eine beliebte Methode ist das Verschicken von Texten an sich selbst per Einschreiben-Rückschein. Das gilt aber nicht als Beweis, da der Umschlag leer sein kann. Eine Alternative ist, die Texte im Beisein eines Notars in einen Umschlag zu legen und zu verschließen. Das wird allerdings teuer. Als Beweis, dass das Kuvert nicht leer ist, kann man es so mit Tesafilm umwickeln, dass es beim Öffnen zerstört wird und die Briefmarken am Tesafilm kleben bleiben, und sich dreimal per Einschreiben schicken. Dreimal deshalb, damit man sie beim eigenen Anwalt, beim gegnerischen Anwalt und eventuell vor Gericht öffnen kann. Aber das ist alles ist nicht sicher, denn wie will man nachweisen, dass der andere den Text nicht doch eher geschrieben hat?

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In Deutschland schreibt man üblicherweise „usw.“ (ohne Komma davor). Äpfel, Birnen, Kirschen etc. hört sich gestelzt an und etc. pp. (von lat. perge, perge = fahre fort, fahre fort) umgangssprachlich.

(Hm. Warum hast Du die Frage eigentlich doppelt gestellt?)

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Das erste ist eher eine Redewendung. „Steht überall im Staate der rechte Mann am rechten Platz, so wird dies gut gehen!“, heißt es schon in einem Buch aus dem Jahr 1850. Es gibt auch mehrere Bücher mit dem Titel.

„Weiter bis zum Sieg“ wird auch in vielen Zusammenhängen gebraucht. Bei Mao Tse-tung fand ich „Kämpfen, unterliegen, nochmals kämpfen, wieder unterliegen, erneut kämpfen und so weiter bis zum Sieg - das ist die Logik des Volkes, und auch das Volk wird niemals gegen diese Logik verstoßen“, aber das meint Du sicher nicht.

Nach uns die Sintflut! (Après nous le déluge!) soll Madame de Pompadour nach der Schlacht bei Roßbach l757 gesagt haben. Belegt ist es aber nicht. Es kann sein, dass der Ausspruch viel älter ist, schau mal hier http://de.wikipedia.org/wiki/Nach_uns_die_Sintflut.

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Was meinst Du mit Porto, das für das Einsenden des Manuskripts an den Verlag? Verlage zahlen fürs Verlegen eines Buches. Verlage, die sich dafür bezahlen lassen, sind Dienstleistungsunternehmen. Insofern ist es nicht von Verlag zu Verlag unterschiedlich.

Grundsätzlich sollte man nicht für seine Arbeit auch noch bezahlen. Bei den vielen unverlangten Einsendungen, die die Verlage erhalten, ist es jedoch sehr schwierig, einen Verlag zu finden. Trotzdem sollte man es erst einmal versuchen. Wenn man das Manuskript immer wieder zurückerhält oder gar keine Reaktion erfolgt, sollte man sich fragen, woran das liegen kann, und es unter Umständen noch einmal überarbeiten.

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Ich habe damit keine Erfahrung. Aber warum suchen Sie keinen Verlag für Ihr Buch? Warum wollen Sie für Ihre Arbeit auch noch bezahlen?

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Da ich das auch nicht weiß, habe ich mir das mal einfach irgendwo rauskopiert. Die Zeichen sind ›…‹ . Die korrekte Schreibweise ist also: »Er hat gesagt ›lass mich in Ruhe‹«.

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Wenn ich Schreibwettbewerbe eingeben, erziele ich 59.100 Ergebnisse … Die beste Quelle dafür ist immer noch Sandra Uschtrin http://www.uschtrin.de/preise.html. Die aktuellen Wettbewerbe sind rot hinterlegt, damit man nicht so lange suchen muss. Am besten, die abonnierst den Uschtrin.de-Newsletter (newsletter.uschtrin.de bei Google so eingeben), dann bist Du immer auf dem laufenden. Du kannst ihn auch nach Genre sortiert abonnieren.

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Du müsstest schon sagen, was das für Texte sind, die Du professionell schreiben möchtest. Professionell bedeutet nicht, dass man nicht „einfach“, also verständlich, schreiben darf.

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Ich finde die Frage gar nicht falsch. Dass man Tipps gibt, bedeutet doch nicht, dass man für andere die Szenen schreibt.

Ich lektoriere gerade ein Manuskript, in dem sehr viele Kämpfe vorkommen und musste recherchieren, wie man sie am besten schreibt. Dabei habe unter anderem diese Tipps gefunden. Ob sie für Deine Art Kämpfe gelten, weiß ich nicht. Aber vielleicht helfen sie Dir zumindest etwas.

Suche Dir einen Film, in dem viel gekämpft wird und versuche, jemandem, der den Film nicht gesehen hat, zu beschreiben, was in den Kämpfen passiert. Dabei steigert sich auch das Vokabular hinsichtlich der Kampfbegriffe steigern. Allerdings müsstest Du zu viel schreiben, um eine einzige Sekunde eines Kampfes darzustellen, weil man gegen die Bildgewalt eines Filmes mit einem Text nicht ankommt. Besser ist also, wenn Du das gar nicht erst versuchst, sondern die Gefühle, die der Kampf auslöst, darzustellsr.

Frage Dich: Wie schwer ist der Mann, der seinen Gegner auf den Boden drückt? Wie schwer ist es überhaupt, einen Erwachsenen umzuwerfen? Wie ballt man eine Faust, damit man sich nicht die Finger bricht? Wie fühlt es sich an, richtig zuzuschlagen gegen einen Sandsack oder einen Bauch mit angespannten Muskeln? Wie fühlt es sich an, getroffen zu werden?

Am besten, Du schreibst eine Art Choreographie, damit es Dir nicht passiert, dass Du nach mehreren Absätzen keine Ahnung mehr hast, wer sich mit welchen Körperteilen wo befindet, wer sich geduckt, gerade angegriffen hat oder wer wo verletzt wurde.“

Es gibt auch eine Menge Fachliteratur zu Kämpfen wie Memoiren eines Profiboxers und Lehrbücher für Kampfsportler und Polizisten.

Hier ist eine interessante Diskussion dazu http://forum.fanfiktion.de/t/3676/1. Es gibt auch den Essay „Kampfszenen schreiben oder: Wie lass ich sie abnippeln, ohne dass mein Leser gähnt?“ Da ich nicht noch einen Link angeben kann, google bitte selbst danach. Geholfen hat mir auch der Anfang dieses Beitrags „Schreiben, die Dritte: This is the End“.

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Dass es früher keine Schreibschulen gab, ist so nicht richtig. Die Sappho gründete vor zweitausendsechshundert Jahren die erste Schreibschule, Goethe studierte bei Gellerts Poetik-Vorlesungen das Schreiben, und seit 1936 existiert ein Magister-Studiengang des Iowa Writers’ Workshop an der Iowa State University, an dem bekannte Schriftsteller, darunter Wilder, Faulkner, Salinger, Philip Roth und John Irving als Writer-in-Residence-Dozenten lehrten und lehren, und viele Schriftsteller wie Eugene O’Neill, Tom Wolfe, T. C. Boyle und John Irving selbst haben dort Kurse absolviert.

Es geht ja nicht nur um das Schreiben an sich, sondern um das Erlernen des Handwerks. Wenn die Autoren nicht an Schreibkursen teilnahmen, dann studierten sie Schreibratgeber, die es seit der Antike gibt, wie Horaz’ Von der Dichtkunst und vor allem Aristoteles’ Poetik. Die heutigen Drehbücher, selbst von Seifenopern, stützen sich auf Aristoteles’ dramaturgische Regeln über Stoff, Konflikt, Handlung, Charakter und Ausführung.

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Ja, Deine Version ist dem Original zu ähnlich. Aber warum willst Du überhaupt indirekt zitieren? Ich würde das Originalzitat nehmen. Bei beiden Fällen musst Du doch die Quelle nennen.

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Du musst das Urheberrecht beachten. Hast Du die Erlaubnis eingeholt, dass Du die Bilder in Deiner Arbeit verwenden darfst?

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Dass es eine kostenlose Veröffentlichung nicht gibt, ist nicht richtig. Autoren werden für ihre Arbeit bezahlt und nicht umgekehrt. Sie erhalten einen Vorschuss und Tantiemen. Seriöse Verlage übernehmen alle Kosten und tragen das unternehmerische Risiko, wenn sich das Buch nicht verkauft, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Verlag, insofern ist BoD kein Verlag.

Dass man seine Rechte abtritt, ist selbstverständlich. Der Verlag möchte ja nicht, dass man sein Buch bei anderen Verlagen veröffentlicht.

Suche Dir Kinderbuchverlage raus und schicke 10 bis 20 Seiten plus Exposée und einem aussagekräftigen Begleitbrief an den Verlag. Aber am besten ist, Du schaust Dir auf der betreffenden Website an, wie man das Manuskript einschicken soll. Und noch besser ist, wenn dort ein Lektor genannt ist, den Du in Deinem Begleitbrief persönlich ansprechen kannst. „Sehr geehrte Damen und Herren“ geht nämlich gar nicht. Bedenke aber, dass unverlangt eingesandte Manuskript in den seltensten Fällen gedruckt werden.

Verlage, die überall aggressiv Autoren suchen, sind immer Druckkostenzuschussverlage. Seriöse Verlage haben das nicht nötig.

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