Hallo,
vorab eine kurze Info zu mir: Ich bin hochgradig schwerhörig (links taub und rechts trage ich ein Hörgerät. Ohne diese Hörhilfe würde ich nur sehr schwer Dinge klar hören können (Schwerbehindert). Zurzeit gehe ich auf ein normales technisches Gymnasium (Profil: Gestaltungs- und Medientechnik), also keine Sonderschule und mache jetz bald das Abitur.
Jetz zu der Frage: Meine Pädagogin, die mich in der Schule unterstützt, damit ich möglichst viel mitbekomme in der Schule, meinte ich sei autodidaktisch veranlagt, also ich lerne am besten wenn ich alleine bin, und meine Ruhe habe. Jedoch ist es so, dass es auch Dinge wiederum gibt, die ich nur dann verstehe, wenn ich eins zu eins unterrichtet werde. Mein Problem in der Schule ist dabei, dass ich mich um ein Vielfaches mehr anstrengen muss, um überhaupt ansatzweise den Unterricht mitverfolgen zu können. Meistens reicht die Energie nicht für den ganzen Tag aus, ich werde schnell müde. So dass ich dann nach Hause gehen muss um dann zu Hause alleine den Schulstoff durchgehen zu müssen. Doch seit anfang der 13. Klasse gehen die Noten rapide den Keller runter. Es wird mir alles schnell langwelig (obwohl ich eigentlich sehr neugierig bin) und ich bekomme immer ein inneres rebellisches Herz, weil ich nicht zufrieden bin was uns Schülern im Bildungsplan immer aufgezwungen wird. Gegen die Schule und die Lehrer habe ich im allgemeinen nichts. Im Gegenteil, ich bewundere die Lehrer, sie haben großen Respekt vor mir und mir tun sie sogar mehr leid als uns Schülern, da auch sie im (Schul-)System gefangen sind. Die Lehrer selber meinen, dass mein Kopf nicht das Problem ist, sie halten mich auch für klug, aber der Druck dem ich umweltlich ausgesetzt bin, bremst mich. Ich brauche am Anfang immer viel länger Zeit als meine Klassenkameraden um Dinge zu begreifen, dafür ist es so, wenn ich es dann begriffen habe, dann geht mein Tempo wahnnsinig schnell wieder hoch und ich überhole dann die Klasse auch, nur leider kann ich dies in entscheidenden Klausuren nicht umsetzen, mein Wortschatz ist leider nicht so groß wie der normalhörenden, daher interpretiere ich Aufgabenstellungen in Klausuren leider anders. Ich gebe mir immer wahnsinnig Mühe, aber in lezter Zeit ist das soo viel zu lernen, ich behalte einfach nichts mehr im Kopf, ich bin zwar fürs Abi zugelassen, dennoch glaube ich, dass ich es nicht schaffe. Ich will hier nicht rumjammern, denn ich bin sehr stolz darauf, dass ich es überhaupt bis zur 13. Klasse geschafft habe. Nicht jeder hochgradig schwerhörige Schüler schafft das. Ich frage mich aber, warum es nicht möglich ist, dass jeder seinen eigenen Bildungsplan in aller Ruhe kreiern kann (nur für die Oberstufe geltend)??? Man entfaltet sich ganz anders, in dem was man mag und worin man wirklich gut ist. Es wäre aussagekräftiger bei Bewerbungen. Was meint ihr? Dann würde doch wieder mehr Schaffenslust bei uns Schülern aufkommen!
lg,
ein Mensch der sich um die Zukunft sorgt :)