Liebe/r Magiks,

ich habe deine Frage hier gelesen und mit Freunden darüber geredet. Es ist gut, dass solche Fragen gestellt werden, denn ganz ehrlich, so richtig begriffen haben noch zu wenige Menschen. Und irgendwie ist es auch total schwer das so zu erklären, dass sich hier niemand auf den Schlips getreten fühlt oder meint anders glaubende (oder überhaupt glaubende) Menschen lächerlich zu machen. Du hast ja gelesen, dass hier total viele unterschiedliche und bisweilen gegensätzliche Meinungen oder Glaubensrichtungen aufeinander treffen. Ich werde versuchen dir eine Antwort zu geben, muss aber dazu sagen, dass ich Christ bin und daher auch (zum Glück wie ich finde :-) nicht unbefangen bin. Sieh es als Versuch, okay :-) Egal wie die Antwort auf dich wirken mag, stell deine Fragen weiter und gib dich mit keiner dieser Antworten hier zufrieden, okay? Ich glaube ich werde versuchen das mit Gefühlen zu erklären, die du vielleicht schon kennst...

Also...mein Versuch: Kennst du das Gefühl das man hat, wenn man was Dummes angestellt hat und die Eltern dann ärgerlich oder sogar entäuscht sind? Also mir ist das schon passiert und irgendwie fühlt sich das nicht gut an. Ich meine die haben einen geboren, stecken Zeit und Liebe in uns und dann machen wir etwas ganz anderes, als sie sich von/für uns wünschen. Und wenn ich also etwas angestellt habe, steht das irgendwie zwischen mir und meinen Eltern. Irgendwas belastet die Beziehung und alle sind weniger glücklich, obwohl alle sich noch immer gern haben. Familie halt, die coolste Erfindung seit...Moment...es war schon immer die coolste Erfindung :-) Naja, man geht dann zu den Eltern, oder sie kommen auf einen zu, und man redet und versteht sich wieder. So läuft das bei mir jedenfalls und bei dir vielleicht ja auch... Und nun glauben wir Christen ja auch an Gott, den wir nicht ohne Grund auch als Vater bezeichnen. Und dieser Vater hat uns damals (durch Mose zum Beispiel) seine Gebote und Wünsche für uns mitgeteilt. Das Problem ist aber, dass sich niemand wirklich immer an Gottes Gebote halten kann, also die Fehler macht, die uns auch in unserer Familie unangenehm sind. Eine Sünde ist also nicht nur das Übertreten eines Gebotes, sondern wenn man an Gott glaubt merkt man auch, dass man ihm nicht mehr so nahe ist. Ich glaube ja, dass das bei mir immer das schlechte Gewissen ist und Gott mich trotzdem liebt, aber das ist halt echt wie in einer Familie. Man muss sich erst die Sorgen und Fehler von der Seele reden, damit man wieder ohne Hintergedanken oder Vorbehalte zueinander finden kann. Bei meinen Eltern auf der Erde geht das auch gut, aber man sollte den Bogen natürlich nicht überspannen, denn irgendwann wird man unglaubwürdig. Aber vor Gott hat es ja einen gegeben, der unseren Entschuldigungen wieder Glaubwürdigkeit verliehen hat. Er ist deshalb besonders glaubwürdig, weil er nicht gesündigt hat und damit praktisch schuldlos ist. Irgendwie ist er also der der sich für uns bei unserem Vater einsetzt und die Schuld auf sich nimmt. Das macht schon Eindruck, wenn jemand unschuldiges die Schuld für alle anderen übernimmt. Sehr selbstlos, oder? Jedenfalls glaubt Gott unseren Entschuldigungen wieder. Jesus hat uns also freigekauft...Mensch klingt das hart...freigekauft...aber du weißt was ich meine, oder? Er hat sich für uns eingesetzt und Gott hat seinem Sohn geglaubt, der sich für alle Zeit für uns Menschen und unsere Fehler geopfert hat. Ich kann verstehen, dass das schwer zu begreifen ist...manchmal, nein oft sogar, muss ich selbst drüber nachdenken, damit ich kapiere was da eigentlich passiert ist und ich gar nicht auf die Idee komme da irgendwas als selbstverständlich anzusehen. Es ist ein Wunder, dass unzählige Menschen von unzähligen Sorgen befreit, deshalb wird ja von Erlösung gesprochen. Und weil wir uns mit Gott ins Reine bringen können dank Jesu, können wir auch zu Gott heimkehren, wenn es mal mit uns zu Ende geht. Also erlöst er uns vom Schrecken des Todes. Noch mal erlöst. Und das konnte halt nur Jesus, weil er jemand ganz besonderes war.

Und? Kannst du dir nun vorstellen wie man sich fühlt? Es ist wirklich wie ein Elternhaus. Man hat einen Vater und wenn man die Arbeit hier auf der Erde getan hat, kann man, wenn man sich noch mit dem Papa versteht und sich nicht von ihm abgewendet hat, wieder zurück zu ihm...man muss nur ab und zu mit ihm reden und darf wissen, dass er immer für einen da ist.

Ich wünsche dir eine schöne Weihnachtszeit! Lass dich von dem Trubel und dem Stress nicht anstecken...das ist alles nicht wichtig :)

lieben Gruß Ronny

(und natürlich auch von allen Freunden, die sich viele Gedanken um deine guten Fragen gemacht haben)

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