Ich versuche das Wettgeschäft mal anschaulich zu erklären:
Es gibt für jedes Ereignis (also auch beim Sport) eine Wahrscheinlichkeit, mathematisch ausgedrückt eine Zahl zwischen 0 (ausgeschlossen) und 1 (sicheres Ereignis).
Der Kehrwert dieser Wahrscheinlichkeit ergibt die "faire" Wettquote, also die Quote, die es geben müsste, wenn man mit gleicher Chance auf Dauer seinen Einsatz mehren oder verringern würde.
Da jedoch die Bank an den Wetten verdienen will (sonst würde sie es nicht machen), sind die Quoten natürlich immer geringer, als nach der realistischen Wahrscheinlichkeit. Beispiel: Zwei gleich starke Mannschaften im Pokal, wer kommt weiter? Die Wahrscheinlichkeit liegt für beide Mannschaften bei 0,5 - es müsste also auf Weiterkommen einer Mannschaft eine "faire" Quote von 2 geben. Tatsächlich werden meist Quoten von 1,8 angeboten.
Anschaulich gesagt: Wenn Du die Hälfte Deines Kapitals auf Weiterkommen Mannschaft A setzt und die andere Hälfte auf Mannschaft B, bleiben Dir von Deinen 20.000 € noch 18.000 € übrig und 2000 € hat der Wettanbieter an Dir verdient.
Dein Einsatz hat sich auf den Erwartungswert von 0,9 reduziert.
Ein statistisches Gesetz besagt nun, je öfter ich spiele, desto sicherer nähert sich das Ereignis dem Erwartungswert an. Wenn ich 6 mal würfele, habe ich im Schnitt einmal eine "6", es kann aber auch Null mal oder 2 mal oder seltener 3 mal usw. passieren. Würfele ich 60 mal, werde ich schon zwischen 8 und 12 mal eine 6 werfen. Bei 600 mal zwischen 90 und 110 usw. --- also je häufiger Du einzelne Beträge spielst, desto sicher wird es, dass Du bei den angebotenen Quoten insgesamt verlierst.
Ein weiteres Gesetz besagt, dass sich statistisch unabhängige Wahrscheinlichkeiten multiplizieren. Beim obigen Pokalwettbewerb mit den angebotenen Wettquoten hatte ich eine Gewinnerwartung von 0,9. Wenn ich nun das (evtl. bei mehreren gestreuten Teileinsätzen) "gewonnene" (also eigentlich um 10 % verringerte) Geld erneut in Wetten einsetze, habe ich wieder einen Erwartungswert von 0,9. Also bei zweimaligem Einsatz des Startkapitals dann von 0,9 mal 0.9 gleich 0,81.
Spiele ich mit dem verbliebenen Geld n Runden weiter, ergibt sich bei dieser angenommenen Gewinnquote ein Erwartungswert von 0.9 hoch n. Bei 10 Einsätzen nacheinander bleiben also statisch nur 34,9 % übrig. Je häufiger ich weiterspiele, desto weiter verringert sich das zu erwartende Kapital.
Eine Kombiwette mit mehreren Spielen bewirkt übrigens auch schon so eine Multiplikation nach dem gleichen Prinzip mit noch schlechteren Chancen.
Mit anderen Worten, je häufiger ich spiele, desto sicherer verliere ich und gewinnt der Wettanbieter. Nun mag es immer Leute geben, die Mathematik seit der Schulzeit ablehnen, die Wettanbieter kennen die Gesetze, sonst könnten sie ihr Geschäft nicht machen. Und animieren die Leute, immer weiter zu spielen. Weil sie dann immer mehr verdienen.
Übrigens: Bei anderen Glücksspielen wie Lotto sind die "Quoten" meist noch viel schlechter und man kann sein Geld noch schneller vernichten...
Nebenbei: Ich finde es sehr erschreckend, was ich hier für Antworten lese.