Ist es normal, daß man nach dem Tod einer geliebten Seele unter so was leidet?
Ich trau mich nicht in die Wohnung, irgendwas macht mir Angst, sie zu betreten. Zumindest alleine. Wenn mein Mann da ist, geht es.
Wir haben gestern unsere über alles geliebte Hündin einschläfern lassen müssen. Wir saßen am Körbchen, bis sie kalt war. Heute morgen wurde sie vom Bestatter abgeholt.
Gestern Abend und heute morgen war die Balkontür weit offen, ihre Seele kann also nicht mehr da sein. Ist es vielleicht genau das, was diese Ängste auslöst? Vielleicht kann mir jemand aus Erfahrung berichten.
Dazu dann bitte auch gleich, ob es normal ist, einen toten Hund überall zu sehen und zu hören. Ich erschrecke mich immer, wenn ich meine, ihren Atem und ihre Schritte zu hören. Auch das macht mir ein bischen Angst. Auch wenn ich neulich selbst eine ziemlich schlaue Antwort genau zu diesem Thema gegeben habe, jetzt bin ich selbst betroffen und bin mir so gar nicht mehr sicher, ob ich noch normal, oder schon behandlungsbedürftig bin.
Ich begreife noch gar nicht richtig, daß sie weg ist. Einerseits ja, andererseits so gar nicht. Ich verhalte mich paradox. Will eigentlich viel Bewegung haben, fühle mich aber wie gelähmt. Würde mich gerne im Wohnzimmer entspannen, mag aber gar nicht hineingehen. Ich finde laute Musik und Dunkelheit nicht passend, ertrage aber keine Stille und helles Licht.
Ich frage mich wirklich, ob ein Medikament helfen würde, meine Nerven zu entspannen und ob das eine echte Hilfe wäre. Seelenkrisen sind für mich nicht ungewohnt, aber derart heftig habe ich noch nie reagiert, wenn jemand aus meinem engsten Kreis verstorben ist.
Ich komme mir ziemlich blöd vor, wenn ich Angst habe, in meine Wohnung zu gehen. Aber irgendwas ist da nicht in Ordnung.
Kann mir jemand helfen? Bitte!