Die Frage ist eigentlich leicht zu beantworten: unbeliebte Musikstile korrelieren mit musikalischer Bildung, umgekehrt niedrige musikalische Bildung toleriert eher unbeliebte Musikstile.

Die Hitparade unbeliebter Musikstile führt der Schlager mit mehr als 60% an. Es ist die sogenannte vorkonfektionierte Dutzendware, die mit festgelegten Schemata auf Ablehnung stößt. Es sind Töne, die Überraschungen ausschließen, die im Fall von Schlager besonders in seiner volkstümlichen Abart, bei vielen Hörern mit musikalischer Vorbildung Ohrenkrebs verursachen.

Kurzum: je weniger Kreativität ein Musikstil zulässt, desto eher wird er von musikalisch Gebildeten abgelehnt. Unser Hirn möchte auch beim Hören gefordert werden. Hören kann man lernen.

Schon die Musikhistorie zeigt, dass dies auch über die Zeiten gilt. Der berühmte Wagner-Akkord war zur Zeit seiner Entstehung Ende des 19. Jahrhunderts revolutionär. Ein Jahrhhundert früher wäre er als Fehler wahrgenommen worden, weil zu dissonant. Vor dem Hintergrund von Free Jazz und experimenteller Musik klingt er heute den meisten harmonisch.

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