Also ganz ehrlich: ich finde es schwierig, diese These zu verallgemeinern. Ich bin selbst Erzieherin, habe jahrelang in einem Internat eine Gruppe mit 15 Jungen im Teenageralter geleitet zu denen ich ein sehr gutes Verhältnis hatte. Und meines Wissens nach ist davon keiner zu einem überzeugten "männlichen Feministen" geworden. Ich denke, daß Frauen auf einige Dinge eine andere Herangehensweise haben als Männer. Allerdings ist es in einem pädagogischen Beruf oberste Pflicht das eigene Handeln zu reflektieren (hier muß ich einem meiner Vorredner aufs Heftigste widersprechen - ob es allerdings jeder tut, ist eine andere Frage!!!). Das A und O ist es, alle gleich zu behandeln. Beispiel: Kind muß nach der Brotzeit Tasse und Teller spülen. Dabei ist es völlig unerheblich, ob das nun ein Mädchen oder ein Junge ist. Oder seh ich da jetzt was falsch?

Natürlich habe ich als Erzieherin mehr Möglichkeiten auf die individuellen Bedürfnisse eines Kindes zu reagieren als Lehrer. Ist es also falsch, wenn ich ein Mädchen in ihrer Rolle als solches bestärke? Gleiches gilt für Jungen. Ich denke wohl eher nicht. Das zieht sich in meinem Job in vielen Kleinigkeiten genauso durch den Tag.

Ich wäre Euch also sehr verbunden, wenn ihr nicht alle meiner Zunft in die gleiche Kiste stecken würdet. Bei schwarzen Schafen allerdings kann ich nur dringend zu Folgendem raten: tut euren Kindern den Gefallen und sprecht Lehrer bzw. Erzieher darauf an, wenn ihr den Eindruck habt, daß euer Kind auf eine Art benachteiligt wird. Wenn das nix hilft, gibt's immer noch deren Vorgesetzte und andere Eltern, mit denen ihr Euch zusammen tun könnt. In meiner eigenen Schulzeit habe ich es erlebt, daß ein Lehrer nach einen Beschwerdesturm durch Eltern einer Klasse versetzt wurde. Ich hoffe, ich konnte helfen.

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