Hallo liebe Leidensgenossen,
ich litt seit ca. 10 Jahren an einer Fistel am Steißbein. Lange Zeit wusste ich überhaupt nicht, dass es sich um besagtes Leiden handelt, sondern vielmehr um den banalen "Pickel" am Hintern.
In den letzten 2 bis 3 Jahre wurden die Beschwerden jedoch immer stärker und ich machte mich mittels Internet auf die Ursache des Leidens.
Schnell stieß ich auf die Steißbeinfistel (auch Sakraldermoid oder Sinus pilonidalis genannt).
Die Berichte und Bilder von den Bahandlungsmethoden, welche ich hierbei im Internet entdeckte, waren die reinsten Horrorgeschichten. Folglich zögerte ich die Behandlung meines Problems weiter hinaus.
Irgendwann stellte ich mir aber die Grundsatzfrage, ob es nicht lebenswerter ist, wenn ich die ganze Sache angehe und die Fistel entfernen lasse, da ich ja bei den 'normalsten' Dingen wie z.B. dem Autofahren schon Schmerzen hatte und ich mit meinen 37 Jahren doch noch hoffentlich viele Jahre vor mir habe. Frei nach dem Motto "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende"
Ich machte mich also im Internet auf die Suche nach einer geeigneten Klinik und bin, und da danke ich Gott, auf die "Wallenstein Klinik" in Nürnberg gestoßen.
Ich fragte telefonisch nach einen Termin, welchen ich auch gleich 2 Tage später (29.03.11) bekam.
Die Voruntersuchung bestätigte natürlich nur meine Vermutung, dass ich an einer Steißbeinfistel litt, welche schnellstens behandelt werden müsste.
Ich ließ mir vom Chirurgen Dr. Felix Koc die Vorgehensweise bei dieser OP-Technik erklären, welche sich sehr beruhigend und schmerzarm für mich anhörte. Anbei muss ich erwähnen, dass Herr Dr. Koc die Person verkörpert, welche den Begriff 'Arzt aus Leidenschaft' voll trifft!
Folglich vereinbarte ich für den 04.04.11 meinen OP-Termin.
Für die OP bekam ich lediglich eine Schlafnarkose mit dem Narkosemittel 'Propofol', was den positiven Effekt hat, dass man nach dem Aufwachen keinerlei Übelkeit oder sonstige Beschwerden verspürt. Man bekommt beispielsweise schon eine Stunde nach der OP Essen gereicht, welches sehr lecker war.
Ich erwachte wie gesagt aus der Narkose und hatte wie erhofft keine bis minimale Schmerzen. Eine Stunden später kam der operierende Arzt Herr Dr. Koc zu mir ins Zimmer und erkundigte sich nach meinem Befinden. Zeitgleich erläuterte er mir den Eingriff, welcher bei mir durchgeführt wurde. Ich hatte einen 15cm langen Fistelgang, welcher in einem doch etwas umfangreicheren Hohlraum endete (40ml groß, d.h. die Füllung von 2 Schnapsgläsern).
Der Fistelgang und die 'Höhle' wurden mit dem Laser behandelt, was zu einem absterben sämtlicher, für die Entzündung verantwortlicher, Erreger führt.
Ich verbrachte die anschließende Nacht noch zur Beobachtung in der Klinik und verließ diese am darauffolgendem Tag. Bereits drei Tage später war ich wieder auf Arbeit, von welcher ich gerade diesen Erfahrungsbericht schreibe.
Im Nachhinein ärgere ich mich ein wenig darüber, dass ich so lange mit der Behandlung gezögert habe, andererseits gibt es diese OP-Methode erst 2-3 Jahre, sodass sich das Warten doch gelohnt hat.
Ich hoffe, ich konnte vielen die Angst vor einer bevorstehenden OP nehmen, denn es gibt zu den herkömmlichen, u.a. sehr rustikalen Behandlungsmethoden auch noch absolut empfehlenswerte Alternativen.
Wer Fragen hierzu hat, kann sich gerne an mich wenden. Ich helfe gerne weiter.
Bei der Klinik handelt es sich um eine Privatklinik. Nachdem aber die OP und auch die Nachbehandlung (keine offene Wundheilung, etc.) absolut überschaubar ist, denke ich, dass die gesetzlichen Krankenkassen nichts einzuwenden haben, wenn sie durch diese Behandlungsmethode Geld sparen können. Bei Bedarf einfach bei der KK nachfragen.
Noch ein Wort für die Kritiker, die ich jetzt vielleicht auf den Plan rufe. Nein, ich bin kein Angestellter dieser Klinik und auch nicht mit dem Arzt verwandt oder verschwägert!
Ich möchte nur meine persönliche Erfahrung weitergeben und den Leidgeplagten eine Alternative aufzeigen, sich viel Schmerz und Leid zu ersparen.
Anbei noch der Link für die Klinik bzw. ein Nachweis für die hervorragende Arbeit, die dort abgeleistet wird:
http://www.wallensteinklinik.de/files/210_Nos_6_Bg.pdf