In autoritären Regimen ist es häufig so, dass die Untergebenen ihrem Chef lieber "gute Nachrichten" bringen, weil sie Angst vor negativen Folgen für sich haben, wenn sie "schlechte Nachrichten" bringen. Durch die ganze Geschichte hindurch hat das häufig dazu geführt, dass Herrscher sich zu sicher gefühlt haben oder übermütig wurden.
So ähnlich könnte es bei Putin gewesen sein. Seine Generäle und Geheimdienste könnten ihm den Eindruck vermittelt haben, es sei einfach die Ukraine zu erobern. Vielleicht glaubten das die Geheimdienste auch wirklich. Deshalb hat man die Truppen zu schlecht ausgestattet, weil man dachte, in wenigen Tagen hätte man die Ukraine erobert. Man hat scheinbar auch erwartet, dass viele Ukrainer aufgeben oder sogar die Seiten wechseln. Man hat die Ukrainer einfach falsch eingeschätzt.
Auf einen längeren Krieg war man nicht ausreichend vorbereitet. Zwar möchten die Russen mittlerweile Nachschub liefern, aber die Ukrainer nutzen ihre Kräfte sehr effizient, um z.B. mit Hilfe von ferngesteuerten Drohnen die Nachschubzüge abzuschießen, Brücken und Gleise zu sprengen, sowie Überfälle auf LKWs von Nachschub-Konvois zu tätigen.
Daher geht den russischen Truppen an vielen Stellen der Treibstoff für die Fahrzeuge und sogar das Essen aus. Das wirkt sich negativ auf die Moral der Soldaten aus, die teilweise auch desertiert (d.h. geflüchtet) sind oder Supermärkte etc. ausrauben.
Eine unvollständige Liste gefallener russischer Offiziere findest du z.B. hier (auf Englisch):
https://www.reddit.com/r/ukraine/comments/tgf71p/list_of_russian_officers_killed_mar_17_another/