Ja, ich denke die Schmerzmedikation ist ausgereizt, aber die Möglichkeiten sind es nicht. Novaminsulfon ist eins der besten Schmerzmittel. Das knallt dich für einige Stunden weg. Ich denke der beste weg ist, es nur zu nehmen, wenn man es braucht (einschlafen, nachts aufwachen, oder bei einer Schmerzattacke). Die Kombination mit Tilidin ist üblich. Tilidin wirkt aber anders auf den Körper. Längerfristig und reagiert nicht auf Schmerzschübe. Wenn du den Beipackzettel liest, wirst du es vermutlich nicht haben wollen. Es ist ein abhängig machendes Opiat, welches nicht überdosiert werden kann und heftige Nebenwirkungen haben kann, aber nicht muss. Es wird gerne verschrieben. Ist aber Sauzeug, das wohl überlegt werden will.
Meine Empfehlung ist aber Selbstdosierung ohne Tilidin. Novaminsulfon knallt eigentlich recht gut genug. Aber im Prinzip geht es auch mit Ibu. Der Trick ist eben maximal zulässige Tagesdosis beachten und nur nehmen, wenn man es wirklich braucht. Das ist sicher kein schöner Tag, aber man schläft und braucht bei selbstdosierung komischerweise weniger Schmerzmittel.
Der nächst Trick ist, sich bei Skoliose mit dem Zeug vollzuhauen, wenn es kommt (Tagesdosis beachten!) Dann kommt man aus dem Teufelskreis in ein zwei Tagen raus und hat bis zum nächsten mal seine Ruhe. aber das hilft eben nur, wenn es kommt. Schmerzmittel auf dauer zu nehmen ist keine gute Idee. Aber wenn der Zeipunkt verpasst ist, hilft eben nur die vier bis sechs Wochen mit Selbstdosierung durchzuhalten bis es wieder vorbei ist.
Ob ein Schmerztherapeut hilfreich ist, kann ich dir nicht sagen. Weil das eben drogenabhängigmachende Verkäufer sind. Aber ein guter Therapeut sollte helfen die Tricks zu lernen, die zum eigenen Körper passen.
Das sind auch so Sachen, wie der Umgang mit Schmerzschüben ohne Medikamente. Das funktioniert einwandfrei, ich bitte aber um Verständnis, dass ich es nicht preisgebe, da es von einigen Personen missbraucht wurde.
Ich würde empfehlen sich mit der Situation Schmerzen zu befassen. Vermutlich wird man dann keine oder wenige Schmerzmittel brauchen. Aber es ist auch ein harter Weg, herauszufinden was für einen gut ist. Andere können das nicht für einen machen, das muss man selber machen. Das Informationsangebot ist gering und es tummelt sich vieles falsches, ausnutzendes, geldgieriges und fehlinformierendes auf dem Markt, aber es geht. Wer genug Schmerzen hat, wird es schaffen, auch wenn das Aufbringen der notwendigen Konzentration mit Schmerzen vielleicht die hundertfache Zeit benötigt als normal. Aber wie gesagt, das kann man nur selbst oder mit einem guten berater, den es erst einmal auf so einem Markt zu finden gilt.
Ein weiterer Trick ist das volle Programm. Rückenschule, Leben umstellen, Bewegungen ändern, Physiotherapie, schwimmen, Massagen ... Auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Und wenn man in einer akuten Schmerzphase ist, kann man natürlich nicht alles machen.
Was mich allerdings ein wenig stutzig macht ist das geschilderte Schmerzbild. Skoliose sollte in den Griff zu bekommen sein, selbst wenn eine OP indiziert wäre. Es sollten auf jeden Fall andere Ursachen wie eingeklemmte oder gereizte Nerven ausgeschlossen werden. Aber im Prinzip sind es dann die selben Schmerzlösungen.
Viel Erfolg