Da kann ich meinem Vorgänger nur recht geben. "Journalist" ist ein sehr allgemeiner Überbegriff für sehr viele, sehr verschiedene Berufsbilder. Der Arbeitsalltag eines Dokumentarfilmers hat zum Beispiel mit dem eines Radio- oder Magazinredakteurs wenig gemein. Ich zum Beispiel bin Fernsehjournalistin, habe aber früher bei einer Tageszeitung gearbeitet. Meine Tage sind nun völlig anders strukturiert als früher, auch die einzelnen Tätigkeiten die man so im Laufe des Tages macht, sind sehr unterschiedlich. Der gemeinsame Nenner ist nur das Recherchieren.

Oft ist auch das Problem bei vielen Menschen, die sich prinzipiell für den Beruf interessieren, dass sie viel zu wenig darüber wissen und schon alleine deshalb oft keine Chance haben, irgendwie einzusteigen. Da finde ich es sehr lobenswert von dir, dass du zumindest versuchst, an Infos zu kommen. Besser helfen kann man dir aber, wenn du dir erst überlegst, welcher Bereich des Journalismus dich besonders interessiert. Fernsehen, Radio, Print oder Online? Tägliche Produktion oder wöchentliche? Zeitschriften für Spezialinteressen (zb Musikzeitschriften) oder Nachrichtenmagazine?

Wenn du dir erst diese Dinge überlegt hast, können wir dir wahrscheinlich auch deine Frage beantworten.

Was die Frage nach der Bezahlung angeht: Man verdient sowohl gut als auch schlecht. Das kommt auf die Tageszeitung an, darauf, wie lange man schon dort arbeitet und darauf, wie gut man seinen Job macht. Generell gilt, dass die meisten Berufseinsteiger die ersten Jahre mal als freie Mitarbeiter arbeiten. Da wird man dann meistens pro Artikel/Beitrag bezahlt und je nachdem wie viel man produziert schaut es mal besser, mal schlechter aus. Nach einigen Jahren wird man in der Regel angestellt. Dann verdienen Journalisten meistens schon mehr, als der Durchschnittsbürger.

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Hallo Mädel,

Es tut mir sehr leid, dass du mit diesem großen Problem kämpfst. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Als ich zum ersten Mal angefangen habe, in die Bulimie hineinzuschlittern, war ich 13 Jahre alt und mit 15 stand ich vor der gleichen Frage wie du: Was tun? Wie kann ich mein Problem lösen, ohne mit meinen Eltern zu sprechen?

Aber auch ich muss dir sagen, wie die anderen hier: Ganz ohne Kommunikation mit deinen Eltern wird es nicht gehen. Denn oft entstehen Essstörungen erst durch Probleme mit den Eltern und dem engsten Umfeld. Und weil man alles was einen verletzt, ärgert und frustriert nicht aussprechen will, schluckt (frisst) man seinen Ärger, seine Angst und seine Traurigkeit hinunter.

Ganz wichtig ist dass du weißt, dass man sich für eine Essstörung nicht schämen muss. Besonders intelligente und sensible Menschen erkranken an Essstörungen und es gibt viel mehr Menschen da draußen, denen es genauso geht, als du denkst.

Ich würde dir empfehlen:

1) Sprich mit deinen Eltern und bitte sie dich dabei zu unterstützen, dir eine Therapeutin zu suchen.

2) Google mal, ob es in deiner Stadt eine Selbsthilfegruppe gibt. Die sind meistens kostenlos und da lernst du viele Mädels in deinem Alter kennen, denen es genauso geht. Außerdem lernst du, über deine Probleme zu sprechen.

3) Ich nehme an, dass du in Deutschland wohnst. Für Österreich könnte ich dir konkretere Tipps geben. Aber jedenfalls würde ich dir empfehlen, online nach Beratungsstellen für Menschen mit Essstörungen zu suchen. Dort kann man oft auch anonym Fragen stellen. Die Leute dort wissen auch oft sehr gut, wie man zu einem kostenlosen Therapieplatz kommt und geben wertvolle Tipps.

4) Kauf dir die Bücher "Die Bulimie besiegen" von Ulrike Schmidt und Janet Treasure und "Essen als Ersatz" von Geneen Roth (findest du beide auf Amazon).

Beide Bücher können dir helfen, dich von dem Gefühl der Machtlosigkeit zu befreien, damit du dich nicht mehr so ausgeliefert fühlst, was deine Esssattacken angeht. Vor allem "Essen als Ersatz" ist das beste, liebevollste, wunderbarste Buch, die ich je zum Thema gelesen habe.

Trotzdem: Kein Buch kann eine Therapie ersetzen.

Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft für deinen Weg.

Alles Liebe, E.

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Nein, das ist leider nur eine Homepage wo man sich die Sachen anschauen kann. Bestellen kann man sie leider nicht. Zumindest hab ich keine derartige Funktion gefunden.

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Hallo,

Fernsehinterviews sind immer viel länger als das, was der Zuschauer geschnitten später zu sehen bekommt. Für einen kurzen Nachrichtenbeitrag nimmt man 5 bis 10 Minuten Interview auf, bei längeren Formaten können die Interviews auch 30 Minuten und länger dauern. Aufgabe des Journalisten ist es dann, die zentralen Aussagen herauszufiltern und diese im Beitrag zu verwenden. Wie hier schon gesagt wurde müssen viele Interviewpartner erst warm werden, deswegen stellt man oft erst ein paar einfache Fragen, bevor es ans Eingemachte geht. Manchmal weiß man im Vorhinein nicht, wie viele Aspekte man im Beitrag unterbringt, deswegen fragt man viele ab und nimmt dann einen Teil davon.

Geschnitten wird das dann aus Zeitgründen. Für einen Nachrichtenbeitrag hat man durchschnittlich 2 Minuten Zeit. Damit sich der Zuschauer auskennt, muss man so genannte Textpassagen schneiden. Du siehst also verschiedene Bilder und der Sprecher liest dazu. Dann kommt ein sogenannter OT (Originalton), also ein Ausschnitt aus dem Interview, der die Infos die man zuvor vom Sprecher gehört hat ergänzen soll. Ziel ist es, innerhalb der zwei Minuten so umfassend zu informieren, dass der Zuschauer eine Ahnung, hat, worum es geht weil man bei Themen wie Finanzkrise, Irak oder Terrorbekämpfung sowieso nur das wichtigste erzählen. Ungeschnittene Interviews sind übrigens sehr langweilig. Sie dauernd lang, die Interviewpartner verreden sich oft oder wiederholen sich. Dass der Zuschauer Interviews nicht ungeschnitten zu sehen bekommt liegt nicht daran, dass sich die Sender das beste für sich aufheben sondern daran, dass sich das kein Mensch anschauen würde.

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Hi du,

Du solltest dir über mehrere Dinge Gedanken machen:

1) Die Fotoreportage: Was genau verstehst du da drunter? Meinst du, dass du eine herkömmliche Reportage schreiben möchtest und die mit zwei oder drei Bildern versiehst? Oder möchtest du wirklich viele Fotos veröffentlichen und die mit wenig Text unterlegen? Wenn du nämlich an letzteres denkst, fallen für dich sowieso schon viele der großen Medien weg. Oder hast du in irgendeinem Medium in letzter Zeit Bildstrecken über mehrere Seiten gesehen? Wenn du so etwas vorhat musst du dich an Online-Medien wenden, die können nämlich auf Slide-Shows zurückgreifen. Printmedien drucken pro Geschichte selten mehr als drei oder vier Bilder. Und das auch nur dann, wenn es sich um einen richtig großen Aufmacher handelt.

2) Die Geschichte: Was du bist jetzt hast ist nur ein Thema, keine Geschichte. Ein Artikel über einen Zoo in Hinteroberuntertuxing würde dich wahrscheinlich nicht unbedingt animieren, eine Zeitung zu kaufen. Wenn die Geschichte aber wäre, dass in diesem Zoo ein seltenes und besonders gefährliches Raubtier lebt, das man nur dort sehen kann, vielleicht schon. Du musst dir also überlegen, welche Geschichte du erzählst. Dass es ein Tierheim in Thailand gibt, holt niemanden wirklich hinter dem Ofen hervor. Du musst also das tun, was alle Journalisten tun: Recherchieren. Was ist das Besondere an diesem Tierheim? Gibt es etwas, was dieses Tierheim von anderen unterscheidet? Gibt es dort eine besonders interessante Persönlichkeit, die du porträtieren könntest, die zb einen gut bezahlten Job aufgegeben hat, um mit Tieren arbeiten zu können. Etc etc. Davon, deine persönlichen Erfahrungen dort zu erzählen, würde ich eher Abstand nehmen. Das bringt keinen Chef vom Dienst wirklich dazu, Kohle lockerzumachen.

3) Die Geschichte prüfen: Ob das, was du recherchiert hast und für dich interessant klingt, auch für andere interessant ist, musst du folgendermaßen prüfen: Neuheit: Was ist das Neue an meiner Geschichte? Aktualität: Das Tierheim gibt es ja sicher schon länger, was ist das aktuelle an deiner Geschichte? Nähe: Meint Nähe zum Leser. Wer ist die Zielgruppe des von dir angestrebten Mediums? Was könnte den an einem Tierheim in Thailand interessieren? Wie stellst du die Nähe zwischen dieser Geschichte und einer Person her, die möglicherweise Europa noch nie verlassen hat? Relevanz: Warum ist es überhaupt relevant für den Leser, etwas über dieses Tierheim zu erfahren? Kuriosität: Gibt es ein kurioses Element in deinen Recherchen, das du hervorheben kannst? Fortschritt, Konflikt: Gibt es eine Entwicklung, die du begleiten kannst oder einen Konflikt, der gelöst werden muss? (Gut für die Dramaturgie der Erzählung)

4) Die Geschichte verkaufen. Schreib einen Pressetext (maximal eine halbe Seite) in dem du möglichst spannend vorschauartig erzählst, was der Leser von deiner Reportage zu erwarten hat. Dann mach dir eine Liste mit Medien, die für dich in Frage kommen. Tageszeitungen und Magazine sind in Ressorts eingeteilt, überleg dir, in welches Ressort so eine Reportage überhaupt passen könnte. Politik, Innenpolitik, Sport, etc fallen da schon mal raus. Möglicherweise Chronik, Internationales, Reise, etc. Je nachdem für welches Ressort du dich entscheidest, musst du auch deinen Text und die Erzählweise anpassen. Dann recherchiere, wer die Chefs dieser Ressorts sind. Die rufst du an, stellst dich vor und fragst sie, ob du ihnen deinen Pressetext schicken möchtest. Nenn gleich einen Preis für die Reportage und lass dich gegebenenfalls ein bisschen herunterhandeln.

5) Wenn das alles nicht klappt kannst du dich immer noch an Tierschutzorganisationen wenden, die das dann vielleicht auf ihrer Homepage veröffentlichen (ohne Bezahlung). Aber da du ja ein Ziel hast – du willst die Menschen dazu bringen, zu spenden – wäre besser, du gibst dir Mühe, machst eine ordentliche Reportage, verkaufst sie an ein Medium mit annehmbarer Reichweite und erreichst so einen größtmöglichen Personenkreis. Das wäre dann eine Win-Win-Situation: Du bekommst Geld und das Tierheim die größtmögliche Aufmerksamkeit plus ein paar zustätzliche Spender.

Viel Glück!

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Hi du,

Ich gebe meinen Vorgängern hier Recht: Ein Volontariat dient ja nicht nur dazu, erste Erfahrungen zu machen sondern soll ja im Idealfall zu einem dauerhaften Job führen. Wenn du also langfristig bei einer Tageszeitung arbeiten möchtest, dann solltest du versuchen, bei einer Tageszeitung etwas zu bekommen. Wenn dich eher Magazine anziehen, dann versuch es dort. Wenns aber für den Anfang ein Job in einer Redaktion ist, mit deren Namen man die Leute nicht gerade vom Hocker haut, mach dir keine Sorgen: Das Mediengeschäft ist ohnehin eine Branche mit einer besonders hohen Fluktuation, dass du für den Rest deines Lebens bei einer Haustierzeitschrift kleben bleibst, ist deshalb eher unwahrscheinlich. Abgesehen davon haben die meisten Journalisten in ihrer Vita wenigstens einen Job, der skurril oder außergewöhnlich war. Wichtig ist nur, irgendwo mal anzufangen und viel zu veröffentlichen.

Mein Tipp: Versuch ein Volontariat dort zu bekommen, wo du wirklich gern hinmöchtest und versuch dann, dich so viel wie möglich einzubringen und so viel wie möglich an Output zu produzierend. Alles andere ergibt sich dann.

Alles Gute!

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Liebe Nadja,

Ich bin Journalistin, habe auch einige Jahre bei einer Zeitung gearbeitet. Spaß wird dir nur das machen, was dich persönlich interessiert. Wenn du zb keinerlei Interesse an Innenpolitik hast, wird dich ein dauerhafter Job in diesem Ressort auch nicht weit bringen. Grundsätzlich gehts aber in erster Linie einmal um das Erlernen des journalistischen Handwerks und das kannst du in jedem Ressort. Wenn das dein erstes Praktikum werden soll, hat das nämlich Priorität. Dabei geht es um Dinge wie: Wie findet man Themen, wie recherchiert man, wo recherchiert man, was unterscheidet die verschiedenen Textformen, warum hat die eigene Meinung in den meisten Textformen nichts verloren, wie erzählt man eine komplexe Geschichte in einer Kurzmeldung, etc etc. Das sind auch die Dinge, die du in einem Praktikum lernst, vorausgesetzt es nimmt sich jemand wirklich ausreichend Zeit für dich. Das ist nämlich in der Redaktion auch immer so ein Problem - alle haben Zeitdruck wegen der Deadline...

Viel Glück jedenfalls!

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Hi du, Ich hatte auch Bulimie - einmal als Teenager, dann noch einmal als ich Mitte 20 war - und habe geschafft, sie mit einer Therapie zu überwinden. Meiner Meinung nach ist eine Therapie der einzige Weg da raus. Und da du früher oder später sowieso mit deinen Eltern sprechen muss würde ich dir empfehlen, es einfach hinter dich zu bringen. Aber ich gebe dir noch einen Buchtipp: "Essen als Ersatz" von Geneen Roth (gibts bei Amazon) hat mein Leben verändert. Ich habe mich jahrelang mit Essstörungen beschäftigt, aber nur dieses Buch hat mich wirklich weitergebracht. Alles Liebe und toi toi toi!

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Ich arbeite beim Fernsehen und könnte dir zum Beispiel empfehlen, eine Ausbildung zum Cutter zu machen. Eine Filmakademie ist dann empfehlenswert, wenn du auch selber Regie führen möchtest. Wenn du dich mehr für non-fiktionale Inhalte interessierst, solltest du dir eine Ausbildung im Bereich Journalismus suchen. Fürs TV werden zunehmend Allrounder gesucht, also Journalisten, die auch drehen und schneiden können. Ganz ohne Ausbildung wirds aber nicht gehen.

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