Hallo!
Ich habe zwar gehört, dass es überall auf der Welt und selbst in Grünanlatgen ein paar „Sauigel“ geben soll – aber „einigeln“ kenne ich auch nicht Allerdings was ähnliches …
Also:
1. Beim Vertikutieren wird das Wurzelwerk verfilzter oder „zugemooste“ Rasenflächen durch sich schnell drehende Messer aufgeschnitten. Die Einschnitte in die Filzschicht erfolgen in großer Dichte (ca. 4 cm Abstand) und berühren die Bodenschicht meist nur in der Oberfläche. Der in der Maschine erzeugte Luftstrom bläst die leichten (weil abgestorbenen) Teile sowie das Moos in den Fangsack.
Bei großen Rasenflächen (wie unserem Sportplatz) geht das natürlich nicht, und man sammelt das Vertikutiergut mit einer Art Besen bzw. „saugt“ es mit dem ziemlich hoch eingestellten Aufsitzmäher auf.
- Bei trockener Witterung wird der Rasen mit dem so genannten STRIEGEL (das ist eine Konstruktion aus bewegliche Stahlfedern) kreuz und quer „gekämmt“. Auch dieses Prinzip lüftet die oberste Schicht, entfernt abgestorbene Pflanzenteile und lässt auf Dauer Moos und „Un“käutern keine Chance.
Außerdem wird durch das Striegeln die Krume locker gehalten, so dass sich keine wasserundurchlässigen harten Flächen bilden (durch mechanische Belastung) oder „Höcker“, wie sie bei starker Durchsetzung mit Regenwur-Ausscheidungen leicht entstehen.
- Das IGELN oder Tiefen-Aerifizieren (Tief-Belüftung): Der Rasen-IGEL ist ein Belüftungsgerät in Form einer Stachelwalze. Die Dorne (so genannte Spoons/massiv oder Hohlprofil)bohren sich je nach Ausführung bis zu 25cm tief ins Erdreich und sorgen hier für eine gute Durchlüftung.
Trichterförmige Hohlkammer-Dorne durchstoßen nicht nur den Untergrund, sondern befördern mit jeder Umdrehung konische Erdpfropfen nach oben.
Entweder werden diese abgefegt und die „Löcher“ im weiteren Verlauf des Aerifizier-Vorgangs mit Sand aufgefüllt – oder man lässt die „Klumpen“ liegen, bringt gewaschenen „scharfen“ Sand auf die Fläche und vermischt Erde und Sand dann während des Einebnens (so genanntes Abschleppen). Letzteres geschieht mittels einer beweglichen Gliederschleppe (miteinander verbundene Stahlringe), einer Matte aus verbundenen Ketten (Kingstone-Matte) oder durch spezielle starre Stahlkonstruktionen.
Bereits vorher können Nachsaat und Dünger aufgebracht und so in einem Arbeitsgang in das „luftige“ Substrat eingearbeitet werden. Nach ausreichender Bewässerung wird dann ein, zwei Tage später gewalzt. Jetzt lassen sich auch die noch vorhandenen Unebenheiten erkennen und nachbearbeiten.
- Sämtliche Tipps sind natürlich auch im privaten Garten anwendbar. Passende kleinere Geräte (Elektro- oder Benzinvertikutierer, Rasenkämme/Striegel, Rasen-Igel und Walzen) gibt es auf Mietbasis im gartengeräte-Verleih und in Baumärkten.
Beste Grüße
Euer „Greenkeeper“
Nachbemerkung: Manche Gartenbauer bezeichnen auch den Rasenkamm bzw. Rasenstriegel als „Igel“ (wahrscheinlich wegen der vielen Zinken). Dies ist m. E. aber nicht korrekt und sollte sich nicht weiter einbürgern.