Hallo allerseits,
ich habe soeben eine 18-monatige Liebesbeziehung zu einer Frau, die ich sehr liebe, beendet.
Der Grund ist, dass ich mich gerade mit dem Koran auseinandersetze und mir Gedanken über mein ganzes Leben, auch über meinen weiteren Werdegang gemacht habe. Obwohl ich "Moslem" war, hatte ich mich nie genauer damit befasst (hatte ihn schon gelesen, kann aber kein Arabisch - klingt für Nichtmoslems sinnlos, aber es gibt gute Gründe dafür, dass man ihn in der Originalsprache lesen SOLLTE). Nun wurde mir erst recht klar, wie vergänglich das diesseitige Leben ist und dass ich mein Leben umkrempeln muss. Ich fühle mich zur Askese hingezogen, aber ob das wirklich mein Weg wird, kann ich noch nicht sagen. Bitte keine Ausführungen zur Zina, das ist mir schon klar, das wusste ich auch vorher, sehe das jetzt aber, wo ich zumindest die deutsche Übersetzung gelesen habe, mit anderen Augen. Muss echt zugeben, dass ich so etwas (logisch) noch nie gelesen habe und dass es schon extrem viel in mir ausgelöst hat.
Ein weiterer Grund ist, dass wir an zwei völlig verschiedenen Punkten im Leben stehen, und dass ich auch ihr zuliebe das beendet habe - so rede ich mir das jedenfalls ein (?). Und zwar steht sie mitten im Leben, während ich gerade auf der Suche nach dem Sinn im Leben bin und mir auch viele Gedanken um meine Zukunft bzw. Lebensphilosophie mache. Sie findet, dass wir zu wenig Zeit miteinander verbringen, was auch so stimmt. Sie hat Kinder und ich habe irgendwie "Vatergefühle" für sie entwickelt, obwohl ich sie noch nie gesehen habe. Ich habe mir Gedanken über die mittel- bis langfristige Entwicklung gemacht und bin zum Schluss gekommen, dass sie einen anderen Mann verdient, der sie auch wirklich unterstützen kann, und es tut mir weh, wenn ich in diesem Bereich nicht für sie da sein kann (es geht aus verschiedenen Gründen, auf die ich hier nicht eingehen will, nicht). Mein Leben verändert sich ständig, ich kann ihr nicht die Sicherheit bieten, die sie sich offenbar wünscht. Klar kann man sagen, dass ich mich aus der Sache einfach ausklinke, um nicht mit den Konsequenzen leben zu müssen. Andererseits frage ich mich, ob das nicht einfach nur Liebe ist, denn wer sich auch Gedanken um den anderen macht, und eben seinetwegen Schluss macht, dem muss ja auch was am Gegenüber liegen.
Ich habe vor, für eine (längere) Zeit auf Beziehungen und Sex zu verzichten, höchstwahrscheinlich bis zur Ehe, bin mir auch bewusst, dass das Jahre so gehen wird. Ich bin überzeugt davon, dass das viel Wachstumspotenzial hat, und auch wenn es für uns beide schmerzlich ist, so wird es für uns beide das Beste sein. Die gemeinsame Zeit werde ich sicher nie vergessen und die Dame wird auch immer die erste richtige Liebe in meinem Leben sein.
Bitte mal um eure Meinung, egal, ob sie positiv oder negativ ist. Brauche einfach ein paar Inputs, um das zu verarbeiten.