So einfach ist das nicht. Geht man nach dem Duden heißt es DIE Butter. Geht man nach der tatsächlichen regionalen deutschen Sprache, heißt es im gesamten Süden DER Butter: Schwaben, Bayern und Österreich eingeschlossen. Leider ersetzt immer mehr das (mittel- und norddeutsch geprägte) Standarddeutsch die kulturellen Unterschiede und macht somit Traditionen zunichte.

Bei uns in Bayern heißt es auch DER Pfand, DER Radio, DER Teller und da gibt es noch viele mehr. So wie die Semmel woanders Brötchen, Schrippe oder Weggle heißt, ist es schön, dass es regionaltypische Unterschiede gibt. Im Süden heißt es auch Grüß Gott (und keinesfalls Guten Tag, das klingt hier sehr distanziert, kalt und unfreundlich) und im hohen Norden Moin Moin.

Und: China wird wie Kina gesprochen, so wie bei Christus. Und nicht Schina oder Schristus.

Im Schriftdeutsch haben wir einen gemeinsamen Standard, für Aussprache gibt es (Gott sei Dank!) keinen amtlichen Standard (obwohl es einige Bücher gibt, die eine standarddeutsche Aussprache vermitteln wollen und teils so tun, als sei dies offiziell: Hey, Aderhold, und ein Duden-Band). Und bei grammatikalischen und Wortunterschieden im gesprochenen deutsch ist Tradition und Kultur noch ein bisschen vorhanden und sollte mit Toleranz der Andersartigkeit auch weiter gefördert und gepflegt werden.

In Österreich heisst es übrigens Fisolen (Bohnen), Paradiser (Tomaten), Schlag (Sahne), Deka (100 Gramm), Sackerl (Tüte), Stiege (Treppe), Sessel (Stuhl), Polster (Kissen), Kasten (Schrank) usw. Auch das ist schön und erhaltenswert. Viel schlimmer ist, wenn sich Tschüß oder Guten Tag im Süden immer mehr durchsetzt.

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