Verzweifelt, verliere den Halt, kann mir jemand nen GUTEN bzw. EHRLICHEN Tipp geben?

Ich habe schon oft hier nachgelesen, wenn Leute Probleme haben und - auch wenn manchmal dumme Kommis geschrieben wurden - manche feedbacks helfen. Deshalb hab ich mich jetzt mal hingesetzt und hoffe, dass ich mich nicht mehr wie ein Alien fühle -.- 

Tja, ich will jetzt nicht meine Lebensgeschichte aufschreiben (das hab ich schon getan und werde es evtl. irgendwann tatsächlich veröffentlichen :/ Ich hab jedenfalls ein ziemlich holpriges Leben bis heute, und obwohl ich wirklich dachte, es LÄUFT, tja, grad läuft's eben so garnicht mehr gut. Jedenfalls steht seit dieser Woche eine Kiste Kleenex auf meinem Tisch und ist fast leer, viele Tränen sind geflossen.

Bin derzeit gesundheitlich sehr eingeschränkt, hatte ne üble, aber leider notwendige Fuß-OP -.- Okay, ich hab ziemlich spät mit Drugs angefangen und bin KEIN Politoxykomane, sondern an der "Königsklasse" hängengeblieben, das böse "H-Wort". Mir fällt in letzter Zeit wieder einmal auf, dass - obwohl es ja unendlich viele Süchte, bzw. Suchtstoffe gibt, wenn das "H-Wort" fällt, reißen die Leute entweder die Augen auf oder schauen betreten unter sich. KEINE Sucht ist mehr oder weniger schlimm, vielleicht die Problematik wieder suchtfrei zu leben und die Finger vom Suchtmittel zu lassen.

Ja, lange Rede: Nach einer langjährigen erfolgreichen Zeit, sowohl beruflich als auch privat, ging es seit 2011 bergab. Kleinere Rückfälle, kurze Substitutionen, dann 2013 eine ziemlich gute stationäre Therapie. Trotzdem, es läuft halt NICHT!!!

Und seit einem Jahr bin ich - profilaktisch - in Substitution. In der zweiten Aprilwoche kam dann die OP, opiadfreie Narkose (das fand ich bemerkenswert cool), allerdings wurde da schon Mist mit der Dosis der Substitution betrieben. So, und seitdem leide ich Dussel unter Entzugserscheinungen, bis ich bemerkte, dass ich viel zu niedrig eingestellt wurde (Dienstag) ^^ Irgendwann schauste halt nicht mehr auf das Fläschchen, weil ich ja davon ausging, dass alles ganz normal weitergehen sollte.

Gestern hab ich dann glücklicherweise ein sehr beruhigendes Gespräch mit der Sozialarbeiterin meiner Substituionspraxis (die sind unglaublich gut strukturiert und sehr, sehr menschlich, Hallelujah). Sie meinte, ich soll halt soviel nehmen wie ich brauche und morgen dann halt reinkommen und alles mit dem Doc besprechen. Tss, sehr viel bleibt nicht übrig von der WOCHENRATION, arrrgggsshhh...

Ich schreibe dies alles, weil ich grad so DERMASSEN frustriert bin, weil ich mich schwach und asozial empfinde aufgrund meiner Schwäche, meiner (ja im Moment grad super frustrierenden) Suchtproblematik. Es ist und bleibt die ABHÄNGIGKEIT, ich sagte meinem Doc sogar zuletzt, dass ich diese Welt unsediert nicht mehr ertrage :( Und die Angst, dass ich in eine Situation käme, wo ich ohne Substitution dastehen könnte, weiß man doch nicht... Krieg, Unfall (Koma - okay, hab nen Substitutionsausweis :/ ). Ach, es ist einfach grad unerträglich sch...basta.... Das ist doch mal ein textreicher "Einstieg" ^^

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Ich finde es erstmal bemerkenswert, dass du mit deinen Problemen die "Öffentlichkeit" suchst und offen bist für Ratschläge. Und die Kommentare einiger Mitglieder hier solltest du gedanklich in die "Ablage P" packen.

Du bist süchtig und somit krank.Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es in diesem Stadium nichts mehr mit dem eigenen Willen zu tun hat....sondern nur damit wie gefestigt du bist und was sich in deinem Umfeld tut. Um das durchzustehen brauchst du mentale Stärke und ein geregeltes Leben.

Ich denke viele von uns können nachvollziehen was du mit dem Satz meinst, dass du diese Welt unsediert nicht mehr ertragen kannst. Bei dem was momentan passiert und schon seit Jahren passiert ist es teilweise schwer die Bilder dessen zu ertragen und die Gedanken und Ängste die daraus resultieren zu verarbeiten.

Die Angst davor in eine solche Situation zu kommen wie du sie beschrieben hast bleibt, ich denke durch Verhaltenstherapie lässt diese sich aber auf ein Minimum beschränken. Du tust gut daran viel und oft mit deiner Sozialarbeiterin zu reden, eventuell auch mit anderen Betroffenen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für deinen weiteren Weg und hoffe, dass du irgendwann Suchtfrei ( bzw. ohne Konsum der Substanz denn suchtfrei wird man eigentlich nie ) leben kannst. Alles Gute für dich !!!!!

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