Und wenn Dich die Elektronik interessiert, kannst Du als Funkamateur deine Geräte selber bauen. Dazu gibt es zahlreiche Bausätze, darunter auch einige, die mit kommerziellen Geräten mehr als mithalten können. Ein selbstgebautes Kurzwellen-Sprechfunkgerät kann man aus handelsüblichen Transistoren für unter 100 EUR selber bauen, z.B. den BitX [http://www.phonestack.com/farhan/]. Mit Selbstbau kann man etwas lernen, durch Kauf irgendwelcher Fertiggeräte nicht. Und im Amateurfunk geht es im Kern eigentlich um technisch-wissenschaftliche Studien und die eigene Weiterbildung (siehe §2 AFuG).
Auch wenn der größte Teil der Funkamateure heute nur noch Fertiggeräte kauft, ich würde Dir den Selbstbau ans Herz legen wollen. An Deiner Stelle würde ich daher erst mal die Prüfung ablegen, Selbststudium oder Kurs ist dabei egal. Prüfungssimulatoren gibt es kostenlos im Internet, google einfach nach "Amateurfunkprüfung Simulator" oder ähnlichen Begriffen.
Danach würde ich an Deiner Stelle nicht irgendwelche teuren Funkgeräte anschaffen, schon gar keine Neuware. Du weißt ja noch gar nicht, in welche Richtung sich Deine Interessen in diesem Hobby entwickeln. Für den Schnellstart tut es ein preiswertes Gebrauchtgerät.
Mit Deinem zur Verfügung stehenden Budget solltest Du lieber in den ersten Monaten und Jahren ein kleines Elektronik-Labor aufbauen: Bauteile wie Wiederstände, Kondensatoren, Transistoren etc., ein gutes Digitalmultimeter, wenn das Budget es hergibt evtl. auch ein Oszilloskop. Anschließend kannst Du damit beginnen einen Hochfrequenz-Tastkopf für das Digitalvoltmeter selber zu bauen, außerdem einen breitbandigen Rauschgenerator, eine Rauschbrücke und ein Dipmeter. Solche Projekte sind für wenige Euro realisierbar. Nicht zu vergessen einen selbstgebauten Frequenzzähler. Wenn das steht, ist ein überhaupt kein Problem, sich an das erste selbstgebaute Funkgerät zu wagen.
Das ist dann echter Amateurfunk und nicht die kommerzielle Steckdosenfunkerei, die heute bei vielen DARC-Ortsverbänden abgeht! Einzelne davon sind zu Altherrenvereinen verkommen, die über alles meckern und motzen, was sie nicht verstehen. Das Grillfest ist dort oft der Höhepunkt des Jahres.... Aber trotzdem solltest Du auch diese soziale Seite nicht vernachlässigen und unbedingt bei allen (!) erreichbaren DARC-Ortsverbänden in Deiner Umgebung mal öfters (!) vorbeischauen, vielleicht gefällt es Dir da trotzdem - eine Handvoll dieser Ortsverbände ist nämlich technisch und fachlich durchaus noch extrem versiert (und mit Literatur und Messgeräten ausgestattet) und da kann man richtig was lernen. Vielleicht findest Du so einen in Deiner Nähe, ich wünsche es Dir jedenfalls.