Jedem introvertiertem Menschen ist wahrscheinlich das Gefühl vertraut, von anderen manchmal sagenhaft schnell in eine Schublade gesteckt oder als inkompetenter, wohlmöglich sogar irgendwie psychisch gestört, abgestempelt zu werden.
Warum verurteilt gerade unsere westliche Gesellschaft die Menschen die einfach ruhiger sind als andere und nicht gerne der Mittelpunkt des Geschehens sein wollen? Und legt Ihnen dieses sogar oft als eine Art Anomalie und "Störung" aus, die behandelt werden muss, um in dieser Welt einen Platz und einen Wert zu haben? Warum ist es heute fast eine Voraussetzung extrovertiert zu sein, um auf Augenhöhe gesehen zu werden oder überhaupt als ein fähiger Mensch?
Ist es vielleicht, weil die Menschen Angst vor jemandem haben, der nicht sofort vollkommen greifbar und durchsichtig für sie ist? Und sie weder das Interesse noch die Geduld haben, mehr als 15 Minuten zu brauchen, um einen Menschen richtig kennenzulernen und erfassen zu können?
Findet ihr auch, dass ein introvertierter Mensch ein "Defizit" hat das wohlmöglich sogar therapeutisch behandelt werden muss? Oder denkt ihr dass das "ok" ist? Und im Gegenteil vielleicht eher die "Extrovertiertheit" zu einem Ideal geworden ist, dass Menschen heutzutage regelrecht aufgezwungen wird?