Hallo,
also die Mengenangaben aus dem Link finde ich nicht i.O. (keine persönliche Kritik an dich Gurkenfresser) Da ist von 10% Knochen im Fleischanteil die Rede und es werden Nahrungsergänzungsmittel propagandiert. Die kann man sich komplett schenken, wenn man die richtige Menge Knochen füttert. Denn Knochen sollten beim Barfen die Hauptnahrungsgrundlage darstellen, dann kann man sich auch Kalzium und weiss der Geier was für pseudo-natürliche Nahrungszusätze sparen. Leider scheint sich auch ums Barfen mittlerweile sowas wie eine "Futtermittelindustrie" zu formen.
70-80% RFK (Rohe-fleischige-Knochen) im Fleischanteil sind als optimal anerkannt und bei mir selbst aus Erfahrung noch fast zu wenig. (B.A.R.F. = BONES And Raw Food - im original) Den Rest aus Innereien und bei Bedarf (zu dünn) etwas Kohlenhydrate aus gekochtem Reis oder (verkochten) Nudeln und wahlweise Gemüse, Käse, Milchprodukte wie Quark, Obst, Blattsalaten und/oder einmal in der Woche die komplette Tagesration durch Blättermagen ersetzen. IMMER absolut IMMER muss an die Fleischmahlzeiten (natürlich nicht an die Knochen) ein beherzter schuss Öl (Rapsöl, Oliven-, Fisch- und so weiter Öl, kein Raps-KERN-öl ist Geldverschwendung da die ungesättigten Fettsäuren vor allem in der dann nicht mit-gepressten Schale sind).
Auf Lunge würde ich verzichten, da hier noch Reste der Lympfdrüse dran sein könnten, die bei Verzehr zu einer Überfunktion der Selbigen beim Hund führen kann. Lieber auf Nummer sicher und weglassen, hab ich auch schon gefüttert, aber nachdem meine Tierärztin mich darauf hingewiesen hat, habe ich die Lunge lieber weggelassen.
Zu den Kosten: Die ersten 2 Wochen sind die teuersten, denn du kannst nicht einfach Fleisch füttern ohne den Magen und Stoffwechsel des Hunden umzustellen, sonst kann er solche Nahrung nicht verstoffwechseln und verhungert bei vollem Napf, aber das sieht man auch an Erbrechen, Blähungen und viele andere unschöne Dinge. Auch die Knochen wären ohne einen sauren Magen nicht zu verdauen.
Für die ersten 2 Wochen der Umstellung solltest du ausschliesslich gekochtes Geflügelfleisch oder weissen Pansen mit Reis, ÖL, etwas klein-gehexeltes Gemüse, Obst und Blattsalat füttern. Nach der Umstellung, ist der Anteil an Blattsalaten im Gemüseanteil übrigens MIN. 50% oder komplette Gemüseration mit Blättermagen zu ersetzen (meine Wahl, weil vorverdaut leichter zu verstoffwechseln das Grünzeug). Die ersten 5 Tage das Fleisch durchkochen lassen, dann Tag für Tag weniger ankochen.
Noch keine Knochen füttern, besser die ersten 2 Wochen gemahlene Eierschale verwenden (das Ei kann natürlich auch in den Napf). Nach 2 Wochen kann man mit rohen Knochen anfangen, da der Magen mittlerweile genügend Säureanteil haben sollte. Damit er lernt, wie Hund einen Knochen zu verputzen hat, fang am besten mit Putenhälsen aus der Hand an. Hühnerhälse sind zwar auch geeignet, aber gerade bei Schlingern anfangs sehr gefährlich, da sie halt voll klein sind. Den Putenhals kann man bequem in den Händen halten, sodass Fiffi lern klein abzubeissen und zu kauen. Wenn er das verstanden hat, kann er auch den ganzen anderen Knochenkram haben: Rinder-, Kalbsbrust-, Karkasse, Geflügel-, ganze Fische (alles ohne Stacheln in der Rückenflosse ist erlaubt, NICHT z.B. Barsch war das glaub ich, lieber googlen oder Fischhändler fragen.)
Wie gesagt, die ersten 2 Wochen gehen ins Geld, da jeden Tag Putenbrustfilet oder Hänchenbrustfilet je nach grösse des Hundes benötigt wird, neben dem vielen ÖL, Gemüse, Blattsalaten. Ich habe mich mit meinem örtlichen Fleischer gutgestellt :) das ist meist günstiger als die "Fertig"-Angebote die es zu kaufen gibt. Der mischt mir sogar die georderten Fleischsorten schon zusammen und packt sie für mich ab, sodass ich nurnoch in den (extra) Gefrierschrank einräumen muss. Die Knochen hole ich einmal die Woche frisch. Diese kann man entweder auch in einem extra Kühlschrank lagern oder in einer Tonne mit Erde bedecken (Wasser muss durch den Boden ablaufen können - Löcher rein machen). Das machen die ja auch instinktiv selber so. Die Bodenbakterien machen den Knochen mürbe und das Mark wird schonmal in leichter verdauliche Fettsäuren umgewandelt. Muss für Fiffi schmecken wie uns die Mousse au Chocolat :)
Es gibt viel im Netz dazu zu lesen und jedes Informationsangebot sollte man annehmen, bis man alle gelesen hat und sich ein Gesamtbild der oft verschiedenen Meinungen machen kann. Nahrungsergänzungsmittel in welcher Form auch immer, braucht es dafür aber auf keinen Fall, lass dir nix erzählen. Das geht ja völlig am Natur-Prinzip vorbei. Eigentlich verputzen Wölfe nämlich auch kein Gemüse, wenn nicht gerade das Beutetier eine Zuccini-Plantage ausgeräumt hat ;)
Die Tagesration sollte ca. 2% (zu dick) -3% (zu dünn) bei erwachsenen Hunden und 5-7% des Körpergewichtes bei jungen Hunden bis 12 Monaten betragen. Ist aber nicht in Stein gemeisselt. Am besten ausprobieren und individuell anpassen. ... Viele Grüsse