Also, nun muss ich auch mal meine Angelegenheit hier mal erzählen.
Bei mir ist es genau umgekehrt, ich als Mutter muss Unterhalt für meine jetzt 12 jährige Tochter zahlen.
Bis letzten Monat waren es laut Düsseldorfer Tabelle 272,00 €. Nun ist meine Tochter 12 geworden und prombt erhalte ich einen Brief meines Ex-Mannes, dass ich für Juni 62,00 Euro zu wenig gezahlt habe. Ich find es legitim für mein Kind Unterhalt zu zahlen, doch wenn ich alle meine Unkosten inclusive der Spritkosten abziehe, habe ich für den Monat ca. 100 bis maximal 150 Euro, um zu leben.
Davon muss ich mir Kleidung und Lebensmittel kaufen.
Soll aber an den Wochenenden, die meineTochter bei mir ist, auch noch ihre Wünsche erfüllen.
Diese sind meist so groß, dass ich meist NEIN sagen muss, denn es übersteigt mein Budget.
Sie möchte ja auch essen und trinken, wenn sie bei mir ist.
Noch dazu zahle ich die in der Ehe gemeinsamen Schulden ab, und das alleine, denn der gute Herr hat schon einmal die Eidesstattliche Versicherung geleistet.
Ich hatte 2009 keine andere Wahl als in Privatinsolvenz zu gehen, denn ohne diese hätte ich noch weit über meine Rente nur die Zinsen getilgt und die Schulden wären noch da. Die Schuldnerberatung hat mir sehr dabei geholfen.
Ich lasse dies alles jetzt über meinen Anwalt klären.
Es ist nicht so, dass das Jugendamt nur den Müttern Recht gibt, nein bei mir ist es genau umgekehrt.
Mir wurde zum Vorwurf gemacht, arbeiten zu gehen, und laut Aussage des Ex hätte ich mich nicht um meine Kinder gekümmert.
Tja, der Herr war die meiste Zeit unserer fast 20 jährigen Ehe Selbstständig.
Konnte sich seine Zeit frei einteilen, wo ich mich an einen Dienstplan halten musste.
Auch habe ich keinen festen Feierabend, da es bei der Post in der Zustellung soläuft:
Montag ist Schontag, dann geht es ab Dienstag so weiter, das man meist länger arbeiten muss.
Der feine Herr kann sich dieses Jahr sogar 3 mal Urlaub leisten, ich hingegen muss jede Ausgabe mehrmals überdenken.
Ob meine Tochter den Unterhalt für sich hat, ist fraglich.
Zumal sie meist immer dieselben Kleider trägt, wenn sie zu mir kommt.
Zum Glück teilen wir uns die Fahrtkosten, doch 2 mal im Monat, die meine Tochter bei mir ist und ich sie ja zurückbringen muss und dann selbst wieder nach hause muss, insgesamt 4 fahrten, da ist bei mir eine Tankfüllung weg.
Früher habe ich auch immer gedacht, die Väter, die keinen Unterhalt für ihre Kinder zahlen, sind Schw...e, aber mittlerweile kann ich sie verstehen.
Heute habe ich sogar einen Brief des Jugendamtes erhalten, aus dem Wohnort meiner Tochter.
Ich muss dazu sagen, ich habe um meine Tochter fast 4 Jahre gekämpft, doch irgendwann hat Frau/ Mann nicht mehr den Nerv dazu.
Dachte, nach der Scheidung würde sich alles etwas beruhigen, doch nun geht es wieder von vorne los.
Dazu noch, wenn es umgekehrt wäre, und meine Tochter bei mir, der Mutter leben würde, ich würde keinen Cent vom Ex an Unterhalt bekommen.
Diese Erfahrung habe ich in den ersten Monaten der Trennung 2008/2009 erlebt.
Er ist nun irgendwo angestellt und bleibt schön unter der Grenze mit seinem gehalt.
Na mal sehen wie lange seine neue Lebensgefährtin dies mitmacht?
Denn ich denke mal sie zahlt alles.
Während der letzten zwei Jahre hat meine Tochter einen rechtsbeistand erhalten, der teile ich alle 2 bis 3 Monate meine Eindrücke mit.
Bei der Ehescheidung sagte sie nur, es dauert noch etwas an Zeit, bis sich meine Tochter für mich entscheiden wird und bei mir leben möchte.
Solange muss ich durchhalten.
Also erstmal den Montag abwarten, was mein Anwalt mir vorschlägt, denn wenn ich wirklich den regelsatz zahlen muss, dann sind von den 100 bis 150 Euro noch die 62 Euro mehr abzuziehen, und ob man mit 40 bis 90 Euro gut leben kann ist fraglich.
Noch mehr sparen wie ich es jetzt schon tue, geht nicht.
Im Winter, wenn meine Tochter nicht da ist, sitze ich meist in einer kalten Wohnung, damit ich an Nebenkosten spare.
Ich finde, das Gesetz für den Unterhalt müsste neu berechnet werden.
Es kann doch nicht angehen, dass jemand der 1000 Euro netto hat genausoviel zahlen muss wie jemand der 1500 Netto hat.
Ach ja und sag mir keiner, du kannst Wohngeld beantragen oder Sozialgeld!
Auch dies habe ich schon des öfteren durchrechnen lassen, in allen Varianten.Da kann ich den Damen in den Ämtern nur danken, dass sie sich die Zeit genommen haben, und alle Varianten durchgerechnet haben, mir steht kein Cent zu, dafür verdiene ich zuviel, denn dumm wie ich war, habe ich mir zu dieser zeit oft meine Überstunden auszahlen lassen. Doch auch jetzt, durch eine Lohnerhöhung, verdiene ich nicht mehr, und Überstunden werden nicht mehr gezahlt, aus Kostengründen.
Einen schönen Tag noch.
LG