Hallo

Wie es immer so ist in der Theorie der Musik gibt es keine Regeln sondern nur Ausnahmen.

Wenn man überall nur Kreuze sieht und alles nur mit Kreuzen erklären kann, dann ist das ja schön und gut für den Theoretiker, der kann ja dann gern ein Buch drüber schreiben und es an andere Theoretiker verkaufen. Die freuen sich über Theorie. Wenn man so nem unendlichen unerklärlichen Ding wie "Tonales Empfinden" versucht ein Raster aufzulegen oder es in irgendwelche Schubladen zu quetschen, dann muss zwangsläufig etwas dabei verloren gehen.

Nehmen wir zum Beispiel mal den Standart-Blues. Dort kann man den Quintenzirkel verwenden um zur Tonika die Dominante und Subdominante zu finden. Nachdem der "Standart-Blues" dann erklungen war haben sich viele viele weiter Blues Arten entwickelt. Das wäre nicht passiert wenn sich die Musiker dafür am Quintenzirkel orientiert hätten!

Meiner Meinung nach ist alles was über ein bisschen Grundwissen (Tonleitern, Intervalle, Tonlängen, Taktarten) hinausgeht, für den Instrumentalisten weniger von Bedeutung. Komplexe Musiktheorie hilft der internationalen Verständigung und dem Theoretiker beim "schlau klingen". Natürlich braucht man diese Theoretiker auch, wenn man zb. ein ganzes Orchester koordinieren muss. Aber mir, der ich nur Gitarrist, Bassist und Sänger bin haben bisher nur ganz andere Sachen wirklich geholfen: Musik hören und hören und hören, Musik fühlen, Musik lieben, Instrument üben üben üben. Das Gefühl für die richtigen Töne kam dann von ganz allein. Kreuze habe ich noch nie gebraucht. ;)

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