Ich (18) bekomme gar nichts mehr gebacken und schaffe die einfachsten Dinge nicht mehr. Schon aus dem Bett zu kommen ist für mich eine Herausforderung, wodurch mindestens ein Fehltag in der Schule pro Woche Programm ist. Ich habe Probleme zu lernen oder wenigstens Hausübungen zu machen. Irgendwie schaffe ich das Schuljahr immer, aber ich weiß, dass es mich bei dieser Vorgehensweiße vor allem im letzten Jahr beim Abi hart erwischen wird. Ich fühle mich seit Jahren eigentlich so, aber so schlimm wie in letzter Zeit war es noch nie. Es geht schon so weit, dass ich meine wichtigen Medikamente nicht mehr zeitgerecht einnehme, obwohl diese für mich Überlebenswichtig sind. Ein sehr wichtiges Paket, welches ich vor 2 Monaten verschicken wollte, liegt noch immer bei mir herum. Keine Ahnung, wieso ich das mache.
Ich fühle mich als Versager, welcher wirklich nichts auf die Reihe bekommt. Alltägliche Dinge wie Auto fahren oder mit Leuten eine Konversation zu führen ist für mich schwierig und ich bekomme leichte Panikattacken, wodurch sich meiner Meinung nach bei mir eine soziale Phobie entwickelt hat. Bei fremden Menschen komme ich leicht ins stottern oder bringe kein Wort heraus, obwohl mir Freunde eine gute Rhetorik nachsagen. Und selbst bei guten Freunden werde ich nervös. Ich fahre ungern Auto, weil ich denke, ein sehr schlechter Autofahrer zu sein, obwohl ich noch nie eine Verkehrsbehinderung war und Leute zu mir schon meinten, dass ich es gut kann. Aber ich bilde mir trotzdem diese bescheuerten Sachen ein und bekomme Panik, etwas falsch zu machen. Früher hatte ich diese Probleme nicht.
Ich habe vor fast 2 Jahren ein Social Media Netzwerk aufgebaut, welches sich als großer Erfolg entpuppte und nach der Schule meinen zukünftigen Beruf bestimmen sollte, aber ich lasse mein Projekt seit einem Jahr einfach hängen und es sieht mittlerweile so schlecht aus, dass ich es nicht mal mehr verkaufen könnte, obwohl ich früher damit viel verdient habe. Ich habe quasi absolut nichts mehr gemacht und alles liegen gelassen. Und ich weiß auch gar nicht, warum ich so dumm bin und sowas mit mir mache. Es ist eigentlich genau das, was ich schon immer machen wollte und wovon ich schon immer geträumt habe, aber ich habe keine Motivation und keinen Ehrgeiz. Lieber schaue ich bei Konkurrenten von mir vorbei und lasse mich noch tiefer in mein Loch stürzen. Ich habe dadurch Zukunftsängste, obwohl ich einfach nur ein einziges Mal meinen Ar*ch hochbekommen muss, aber es geht nicht.
Meiner Familie kann ich leider nicht davon erzählen, weil es hier schon genug Probleme gibt. Meinen Vater sehe ich sehr selten und meine Mutter trinkt gerne sehr oft zu viel des guten Weines, um es mal nett ausdrücken zu wollen. Letztes Jahr habe ich mal meinen Vater von meinen Problemen erzählt, aber er nahm es leider nicht Ernst. In den Augen meiner Mutter bin ich nichts weiter als ein Schmarotzer.
Das ganze ist doch nur mehr absolut gestört? Wie bekämpfe ich diesen aufgestauten Mist?