Das Mittelalter war weit weniger rückständiger als weithin angenommen. Der Begriff "finsteres Mittelalter" bezieht sich auch nicht auf das Zeit zwischen 500 - 1500, die man gemeinhin als Mittelalter bezeichnet, sondern auf die frühe Zeit des Mittelalters aus der keine schriftlichen Zeugnisse bekannt sind, oder lange nicht bekannt waren.
Im Mittelalter hat es nicht so viele Erfindungen gegeben, das ist richtig, wie in der Neuzeit, der riesige Sprung, von du sprichst, begann nicht erst mit der Entdeckung der Elektrizität, sondern schon mit dem Beginn der industriellen Revolution. Erfindungen des Mittelalters waren etwa: Kummet und Egge, die Dreifelderwirtschaft oder die Schubkarre auf dem Gebiet der Landwirtschaft. Dazu kommen noch viele andere aus den verschiedenen Gebieten menschlichen Lebens: die Räderuhr, die Brille, der Kompass, das Steuerruder, der Globus, Ölmalerei, Wind- und Wassermühlen. Ganz davon zu schweigen das die Idee eines Heliozentrischen Weltbildes, dass nicht die Erde im Mittelpunkt der Welt steht, in der Antike unbekannt war. Andere Eigenheiten des Mittelalters, wie das Wohnen in der Nähe von Friedhöfen zeugen nicht unbedingt von Dummheit der Menschen, sie wussten das dies nicht das gesündeste auf der Welt war, es zeugt von einem anderem Weltbild.
Wenn du wissen willst ob es wissenschaftliche Forschungen gibt, was passiert wäre, wenn es das Mittelalter nicht gegeben hätte, so muss ich dich enttäuschen. Geschichtswissenschaft beschäftigt sich nicht mit was wäre wenn, erst recht nicht, wenn es darum geht eine ganze, wichtige Epoche der Geschichte weg zu konstruieren. Pseudowissenschaftliche Studien mag es geben, aber mehr auch nicht.