Ich würde auch gerne einen Beitrag hierzu leisten.
Ich bin mittlerweile 15 und bekomme zum Geburtstag, an Weihnachten und auch an Ostern lediglich zwei oder drei Tafeln Schokolade, nicht mehr und nicht weniger. Wir haben nicht viel Geld, seitdem mein Papa in Rente ist, Hartz 4 ist hierbei jedoch nicht notwendig.
Bis zuletzt war ich immer sehr enttäuscht darüber, als ich hörte, welche Geschenke meine Klassenkameraden bzw. Freunde erhielten. Aber wisst Ihr was? Ist es nicht das Fest, das Beisammensein im engsten Kreis der Familie, was uns doch alle so prägt? Oder etwa doch das Geschenk, an dem wir uns Jahrhunderte lang erinnern werden, voller Dankbarkeit?
Ich habe meinen Freunden immer vorgaukeln müssen, einen Fernseher oder einen Computer zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekommen zu haben, was allerdings nicht so war, ich hatte mich schlichtweg nur darüber geschämt hatte, nichts "besonderes" erhalten zu haben.
Als jahrelang "unbeschenktes" Kind kann ich mit einer gewissen Pragmatik zu diesem Thema beisteuern. Je früher das Kind lernt, Eigenverantwortung zu tragen oder gar selbst für ein gewisses Grundeinkommen durch beispielsweise Zeitungen austragen zu sorgen, desto einfacher wird es, sich in der Erwachsenenwelt zurecht zu finden.
Wir müssen lernen, nicht von Produkten aller Art abhängig zu sein. Wir müssen lernen, Eigenverantwortung zu entfalten. Wir müssen lernen, dass das, an was wir uns noch im Lebensabend erinnern werden, nicht etwa das iPhone 23S, oder der tolle hochauflösende 4K Fernseher sein wird, den wir Weihnachten 2010 entgegennahmen, sondern die Momente, die wir zusammen mit unseren Familien gemütlich bei Kerzenschein verbracht haben und dabei fröhlich das Abendmahl genossen...
Denn was bleibt uns sonst, wenn nicht die zahlreichen Fotos und Videoaufnahmen?