Hab ich z.T. ein bißchen anders in Erinnerung, es gibt möglicherweise mehrere Versionen. Das Gedicht stand in unserem Grundschullesebuch "Schwarz auf Weiß", 3. oder 4. Klasse. Als Autor käme jemand wie James Krüss in Frage, aber das weiß ich leider nicht mehr.
Die Wolke, die am Himmel zieht,
Ist weiß, und wie man ferner sieht
Geformt als wie ein Vogel Strauß,
Das sieht am Himmel lustig aus.
Und weil ein jeder drüber lacht
Und weil's ihr selber Freude macht,
Verwandelt sie sich eins, zwei, drei
In ein Kamel aus Wolkenbrei.
So zieht sie hin als Schiff der Wüste,
Und jeder ruft: „Die Wolke! Siehste?“
Die Sonne scheint, der Wind weht lau,
Der Himmel ist so himmelblau.
Und weil die Wolke ganz vergißt,
Daß sie ja eine Wolke ist
Und kein Kamel aus Hadramaut,
Wird ihr auch schon der Weg verbaut.
Ein Berg vor ihr, ganz übersehen,
Taucht auf, und schon ist es geschehen:
An dieser plötzlichen Oase
Stößt sich das Wolkentier die Nase.
Ach, warum ist ihr das begegnet?
Jetzt fragst du mich, weshalb es regnet?
Weshalb die Sonne nicht mehr scheint?
Weil ein Kamel am Himmel weint.