Hey du. Ist schon etwas her die Frage, aber vielleicht hilft es ja doch noch jemandem. Es sind zwei verschiedene Punkte. Einmal hast du schon noch ein bisschen "zu wenig" Farbe auf dem Papier. Bei Polychromos fühlt es sich manchmal an, als hätte man schon ewig rumgemalt und man sieht noch nichts, aber die sind halt nun mal doch relativ hart (z.B. im Vergleich zu den Prisma). Da müsstest du noch nachlegen, wenn du einen realistischeren Effekt haben willst. Und man muss schon kräftig aufdrücken damit. Bei Polychromos ist erst dann das Maximum der Deckkraft erreicht, wenn deine Zeichnung ein glänzende, "polierte" Oberfläche hat. Bei einer Zeichnung, die ein komplettes A4-Blatt abdeckt, können Polychromos ganz schön verkrampfte Finger machen. Der zweite Punkt ist, dass sich die Deckkraft der einzelnen Polychromos-Farben tatsächlich stark voneinander unterscheidet. Manche sind mehr opak und manche eher transparent. Da hilft letztenendes meistens nur das Ausprobieren. Manchmal kann man der Stiftmine aber sogar ansehen, wie stark sie deckt. Der Klassiker beim Farbvergleich war da "früher"/"zu meiner Zeit" immer Moosgrün vs. Wiesengrün, weil die beiden in den meisten Kästen drin waren. Sie sehen auf den ersten Blick fast identisch aus. Wiesengrün deckt aber sehr stark und Moosgrün ist vergleichsweise transparent. Da hilft es eigentlich am besten, sich eine kleine Farbtafel selbst zu zeichnen und sich dazu zu schreiben, welcher Stift sich wie verhält, bis man die einzelnen Stifte gut kennt. Polychromos sind da eigensinnig. Das macht für mich aber einen großen Teil des Reizes aus und außerdem kann man einfach so unglaublich präzise zeichnen, eben weil sie so hart sind.

Wenn du noch am Anfang deiner Zeichenkarriere bist, ist glaube ich der beste Rat: Hau rein mit den Dingern, keine Angst vor der Farbe. Hau so lange einer Schicht nach der anderen drauf, bis das Blatt so blank poliert ist wie ein Babypopo in der Creme-Werbung. ;)

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