Hallo Steinfresser84,

vor den Geschäftspraktiken von Tailor4less müssen wir ausdrücklich warnen, sofern Kunden keine erheblichen Zusatzkosten in Kauf nehmen wollen. Laut eigenen Angaben ist die Firma in der Schweiz, Spanien und China ansässig. Bestellannahme und –abwicklung sowie der gesamte Customer-Care-Bereich laufen über Barcelona in Spanien, also EU-Raum - insofern denkt der Kunde "alles gut".

  1. Schritt: Während des Konfigurations- und Bestellvorganges werden dem Kunden lediglich die Preise für die bestellte Ware – z.B. Kostüm für 149,20 EUR – angezeigt. Liegt der Warenwert unterhalb eines bestimmten Betrages, kommen ggf. Versandkosten hinzu. Es erfolgt kein Hinweis darauf, dass eventuell weitere Kosten entstehen könnten. Diese wäre der Anbieter verpflichtet, spätestens hier, also am Ende des Bestellvorganges auszuweisen. Ähnliches liest man auch in den Allgemeinen Hinweisen von Tailor4less (Zitat): „Grundsätzlich fallen keine weiteren Steuern oder Zollgebühren an.“

  2. Schritt: Der Kunde erhält per E-Mail eine Bestellbestätigung von Tailor4less. Ungefährer Wortlaut: „Schön, dass Sie sich für ein Kostüm bei Tailor4less entschieden haben. Ihre Ware ist schon in Arbeit.“ Hier erfolgt der neuerliche Ausweis des Bestellwertes von z.B. 149,20 EUR, ggf. mit/ohne Versandkosten. Wieder erfolgt kein Hinweis darauf, dass eventuell weitere Kosten für den Kunden anfallen könnten.

  3. Schritt: Der Kunde erhält bei Fertigstellung des Kostüms nach 2-3 Wochen eine E-Mail von Tailor4less, dass die Ware in Kürze per DHL-Lieferung bei diesem eintreffen wird. Der Kunde verharrt also schon in froher Erwartungshaltung.

  4. Schritt: Böses Erwachen: Der Kunde wird von DHL kontaktiert und gebeten, den tatsächlichen Warenwert für die Bestellung anzugeben, und dies entsprechend zu belegen. Zoll und DHL als zuständigem Zusteller haben Zweifel am tatsächlichen Warenwert geäußert. Hintergrund: Der tatsächliche Warenwert wird durch die Tailor4less-Zustelldokumente mit einem Bruchteil des Warenwertes angegeben, den der Kunde eigentlich gezahlt hat. In unserem Fall wurde der Warenwert mit ca. 24,-- USD gegenüber Zoll und DHL deklariert, gezahlt hatten wir jedoch tatsächlich 149,20 EUR. Für den Kunden heißt dies in unserem Fall, Zahlung einer Zollgebühr von 86,-- EUR sowie einer Einfuhrabgabe von 19-25% des Warenwerts, d.h. noch einmal 114,35 bzw. 133,35 EUR zusätzlich. Ergo: Talor4less unterwandert gezielt die jeweiligen nationalen Bestimmungen zur Einfuhrabgabe und den Zollgebühren, indem die Ware hinsichtlich des Warenwertes absichtlich falsch deklariert wird. Dies wird dem Kunden durch Tailor4less nicht mitgeteilt, sondern er erfährt dies erst, wenn die Ware schon in D bei DHL/beim Zoll liegt - also "wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist". Sofern der Kunde die bestellte Ware dann doch möchte, ist er gezwungen, zusätzlich die Einfuhrabgabe und die Zollgebühren nachzuentrichten. In unserem Fall lagen diese bei ca. 85% des tatsächlichen Warenwerts von 149,20 EUR „On-Top“. Die Annahme der Sendung haben wir daher natürlich verweigert.

Insofern Finger weg von Tailor4less, da dass Unternehmen nach dem „Trial-and-Error“-Prinzip verfährt - mal geht die Ware beim Zoll durch, mal nicht - und gezielt gegen bundesdeutsche Einfuhr- und Zollbestimmungen verstößt.

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