Fassbinders Werk ist, zumindest für heutige Sehgewohnheiten, sicher nicht leicht zugänglich -aber trotzdem noch immer brandaktuell. Zum Einstieg kann ich z.B. "Ich will doch nur, dass Ihr mich liebt" empfehlen, der sachlich-nüchtern und auf verständliche Weise gesellschaftliche Missstände offenlegt und sich prima als leichte Einführung in Fassbinders Gesamtwerk eignet.
Grade die späteren, generell für's Kino gedrehten Werke überfordern einen anfangs, während die TV-Arbeiten im Grunde simple Anleitungen für ein besseres Miteinander bieten, auf denen sich prima aufbauen lässt. Und es lohnt sich. Trotz seines umstrittenen Privatlebens hat Fassbinder immer versucht, die Welt durch sein Werk zum Positiven zu verändern. Seinen Filmen noch eine Chance zu geben, kann also niemandes Schaden sein :-)
Dem Zugang sehr hilfreich kann auch sein, dass die (nicht nur) heutzutage biedernst wirkenden Momente im Grunde als die frechsten zu verstehen sind ;-)