Habe dies bereits hinter mir und muss sagen, dass es Momente gab, da hätte ich mir gewünscht er sei in der Klinik. Es gibt aber Menschen (wenn auch wenige) die benötigen die Unterstützung Ihrer Lieben um dieses Leid zu überstehen. Wie wer entzieht, muss der Einzelfall entscheiden. Über die Symtome bekommt man sehr gute Auskunft bei Wikipedia. So ist man zumindest ein bisschen informiert. Ansonsten kann man nicht allzu viel tun, einfach da sein. Und in sehr schwierigen Momenten sehr sehr konsequent sein. Nach 3 Tagen wird das körperliche etwas besser. Schlimm sind die Schlafstörungen (können lange anhalten), hier hatten wir die Hilfe der Drogenambulanz in Anspruch genommen. Die eigentliche Schwierigkeit ist nicht der körperliche sondern der psychische Entzug. Stimmungsschwankungen usw. Bitte beachte, die Gefahr eines Rückfalls bleibt lebenslang bestehen, auch viele Jahre später. Eigene Erfahrung! Viel Glück
Zuerst sollten sich Angehörige ausreichend über die Droge und das entsprechende Suchtverhalten informieren, hier würde ich Kontakt zur Drogenberatung aufnehmen. So kann im Vorfeld etwas Verständnis aufgebaut werden. Ich glaube nicht, dass fehlendes Vertrauen einen Süchtigen daran hindert sich zu offenbaren. Meiner Meinung nach sind die Gründe Angst,Scham und natürlich die Abhängigkeit. Sollte die Vermutung da sein, hilft nur die Konfrontation mit der Droge (z.B. durch einen Test). Früher oder später bricht das Lügengerüst sowieso zusammen. Man darf nicht vergessen, dass der Abhängige nicht nur den Suchtdruck verspürt sondern auch enorme Anstrengungen unternehmen muss um die Sucht zu verheimlichen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wir die Angehörigen, Freunde sollten den ersten Schritt tun, auch wenn man große Angst vor der Wahrheit hat.
Ich hoffe, dass es mittlerweile zum erfolgreichen Entzug gekommen ist. Möchte aber gleichzeitig davor warnen, diese Problematik zu verdrängen. Ich bin mit meinem Mann seit 20 Jahren zusammen, habe zu Beginn unserer Beziehung einen kalten Entzug mitgemacht und wurde nach 10 Jahren mit dem ersten und weiten 10 Jahren mit dem zweiten Rückfall konfrontiert. Vor einigen Wochen habe ich erst von dem zweiten Rückfall erfahren und mein erster Gedanke war natürlich die Trennung (hatte ich auch zuvor immer mit gedroht). Aus Angst vor einer Trennung hat mein Mann mich 2 Jahre mehr oder weniger belogen.Nachdem der erste Schock verwunden war, hatte ich mich entschlossen, ihn bei dem Entzug zu unterstützen. Habe ihm aber auch klar gemacht, dass es mir um ihn geht und unsere Beziehung erst einmal in den Hintergrund tritt. Zum ersten Mal gab mein Mann zu, es ohne Hilfe Dritter nicht zu schaffen und war bereit, sich an die Drogenhilfe zu wenden. In der Vergangenheit hatte er ja alles im Griff - von wegen. Ich brauche nicht zu betonen wer wen im Griff hatte. Er hat sich dann (ohne Druck meinerseits) an die Beratung gewandt und wird dort nach erfolgenreichem kalten Entzug unterstützt und auf nachfolgende Therapie (ambulant) vorbereitet. Ich kann nur sagen, meiner Tochter würde ich sofort abraten eine Beziehung mit einem Suchtkranken einzugehen. Ich weiß, wovon ich spreche und habe heute erst viele Jahre nach dem ersten Rückfall begriffen, dass diese Sucht lebenslänglich bedeutet. Sicher wird es mit den Jahren leichter aber man darf dieses Thema nie aus den Augen lassen. Es bricht einem das Herz, dabei zuzusehen, wie der Mensch den man liebt sich systematisch zerstört.
Als Angehörige eines Suchtkranken kann ich nur raten, nehmt Kontakt mit einer Drogenberatung auf. Dort wird Hilfestellung für Suchtkranke aber auch deren Angehörige geboten. Es ist ganz wichtig, den Suchtkranken auf den richtigen Weg zu führen und seine Willenskraft zu stärken. Ohne eigenen Willen wird es kaum eine Möglichkeit geben. Mit Druck geht gar nichts, vielleicht für den Moment aber die Suchterkrankung bleibt für den Rest des Lebens bestehen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das dieser Kampf lebenslang bedeutet. Es wäre vollkommen dumm anzunehmen, dass nach erfolgreichem Entzug das Leben in "geordneten" Bahnen läuft. Die Gefahr des Rückfalls ist für den Rest des Lebens vorhanden und darüber sollte man sich als Partner bzw. Angehöriger klar sein. Weiter ist es so, das für den Suchtkranken an erster Stelle die Droge bzw. die Beschaffung der Droge steht, alles andere (auch Partner, Kinder, Familie Freunde) kommt danach. Irgendwann wird der Abhängige zwangsläufig kriminell und somit steuert er automatisch immer weiter in das Verderben. Das Leben wird beherrscht von der Droge und der Teufelskreis wird immer dichter. Sollte die Person den Absprung wirklich schaffen wollen, kann ich nur raten sich Hilfe bei der Drogenberatung zu holen. Die Sozialarbeiter sind gut geschult und bieten eine Menge von Hilfestellungen. Ohne Entzug kann ich einer Fortführung der Beziehung nicht raten, man geht daran selber kaputt. Mit erfolgreichem Entzug und dem Wissen der ständig währenden Gefahr hat jeder Mensch eine zweite Chance verdient.
Hallo,
leider lese ich erst jetzt Deine Frage. Erst einmal wünsche ich Dir, dass Du bis jetzt der Sucht wiederstehen konntest.
Bitte sei Dir im Klaren, Heroin bedeutet lebenslang!
Ich weiß (als Angehöriger) wie sich ein kalter Entzug gestaltet. Es ist leider so, dass der Betroffene die ersten 3 bis 4 Tage körperlich sehr leiden muss (um hier mehr Information über die Symtome zu erhalten ist Wikipedia sehr interessant), danach kommt die eigentliche Herausforderung und dies ist der Kopf (gesteuert auch durch die extremen Schafstörungen). Hilfestellung bekommt man hier (z.B. in Form von Schlafmitteln) in Ambulanzen der Suchtkliniken. Die Ärzte sind dort sehr erfahren.
Ich kann nur raten, Kontakt zur Drogenhilfe aufzunehmen. Die Sozialarbeiter sind sehr gut geschult und bieten eine ganze Menge von Möglichkeiten zur Unterstützung. Dies ist gerade nach dem Entzug wichtig. Eine nachfolgende Therapie (auch ambulant) hilft sicher, die eigenen Ängste abzubauen und das eigentliche Suchtproblem zu bearbeiten.
Ich wünsche Dir viel Glück und eisernen Willen für Dein weiteres Leben.