Guten Abend,
ich (31) habe derzeit etwas "Probleme" mit einer früheren Nachhilfeschülerin von mir (19). Ich habe mit ihr gelegentlich Kontakt, zumal sie in die weitläufige Verwandtschaft gehört. Sie hat keine Geschwister, zu den Eltern ein gestörtes Verhältnis und keine engen Freundschaften - ist allgemein ein komplizierter, sprunghafter und teils im eigentlichen Sinn narzisstischer Charakter. Ich will sie aber nicht hängen lassen, sie darf sich bei Fragen melden, hat auch gute Seiten an sich, ich bin so'n bisschen großer Bruder und Erklärbär. Mit meiner Frau kommt sie auch gut klar, wir sehen uns alle paar Wochen, da sie in der Nähe studiert. Sie hat großes Vertrauen zu mir, erzählt mir so gut wie alles.
Sie wurde von den Eltern sehr verwöhnt, andererseits haben sie sie stark abgeschirmt; Freundinnen oder Partys kannte sie nicht. Ich habe zu ihr erstmals näher Kontakt gehabt, als sie 13 war und Nachhilfe benötigte. Ich glaube, sie hat die Jugend verpennt und ist deswegen nicht altersgemäß entwickelt. Was andere mit 15/16 taten, konnte sie nicht.
Ich habe den Eindruck, sie ist in vielem noch sehr "kindlich" und wirkt wie ein Kind, das Auto fahren kann und "studiert". Sie hält sich für sehr reif, behauptet das von sich und hat seit geraumer Zeit einen "Freund", der arbeitslos ist - ein Flüchtling (ich weiß nicht wo der herkommt, er spricht sehr schlecht deutsch); ihr Argument war, dass sie den gezielt nahm, weil er "spurt", ganz gut aussieht und sie ihm sagen kann, wo es lang geht. Im Grunde ist das ein Lakai, der zu machen hat, was sie sagt; er muss dieses und jenes anziehen, soll auf seine Gesundheit achten, dieses und jenes für sie erledigen, zur Post gehen, tragen helfen - ein dankbarer Vasall, der finanziell am Tropf ihrer Eltern hängt; seit ich ihn kenne, hat er nie in irgendeiner Weise gearbeitet. Entweder war er krank oder wurde operiert oder lernte für einen Sprachkurs, man erfuhr nie Konkretes; er ist wohl Anfang 20.
Was mir Sorgenfalten aufwirft: Sie hat mir, als ich sie vorsichtig wegen dem Übernachten und dem Freund fragte, gestern gesagt - und das glaube ich ihr - dass sie nicht viel Ahnung von Verhütung usw. hat und die beiden "rummachen". Sie dürfte nicht groß aufgeklärt sein, der Freund übernachtet da ohne das Wissen der Eltern, die diese Wohnung bezahlen. Sie ist hier total arglos und kindlich.
Ich weiß nicht, ob mir das zusteht, mache mir aber Sorgen: Wenn die beiden ins Bett gehen und dann ein Kind unterwegs ist ... geht schneller als gedacht. Keinem wäre ein Gefallen getan, ihr Studium wäre vorerst mal durch, das Geschrei groß und er wahrscheinlich auf und davon.
Sollte ich ihr vorsichtig erklären, was auf dem Spiel steht? Oder steht mir das nicht zu? Ich bin wirklich ratlos - und hoffe auf seriösen, ehrlichen Rat; mir ist das wichtig, weil ich nicht will, dass sie sich ihr Leben "zerstört".
Danke & Grüße!