Hallo Goldfisch53...
Ist nicht so einfach dir eine passende Antwort zu geben...
Ich fühlte mich einsam und verlassen um eine Beziehung mit einem Partner oder Partnerin einzugehen...
Kurze Vorgeschichte: Ich wurde als 8jähriger Junge von einem fremden Mann
missbraucht über mehrere Stunden lang...das war vor fast 60 Jahren...
Um das abzukürzen, ich wusste nicht, wie ich mich sexuell einordnen soll. kann oder sonst wie ich damit umgehen kann, dass auch meine Bedürfnissee, sexueller Art und Weise befriedigt werden kann, die ja mit der Zeit auf mich niederprasselten
um das so salopp auszudrücken...
Ich hatte dann mein gewolltes 1. Mal mit einem Mädchen....
Im Nachhinein war es wunderbar...diese Beziehung zerbrach dann, da sie ca. 230 KM von mir entfernt wohnte...Kurzum, sie wollte nicht nach Nürnberg und ich nicht nach Hanau...
Bisschen später ging ich mit ein paar Kumpels/Freunden in eine Schwulenkneipe, da es die einzige Kneipe war, die noch offen war in unserer Gegend..
Und da sah ich ihn, da hat es bei mir sowas von geklickt und war sofort in ihn verknallt... Und wie es so kam, setzte er sich zu mir und meinen Kumpels...
Zum Schluss waren wir zwei allein und quatschten über Gott und die Welt...
Er fuhr mich dann nachhause mit dem Versprechen eines Wiedersehens...
Wir wurden dann ein Paar und es begann eine sehr schöne Zeit für mich und auch für ihn...Er wurde bei uns daheim akzeptiert als mein Partner , da gab es kein wenn und kein aber...und auch bei seinen Eltern nicht....Und das war 1975....
Dann kam der größte Verlust meines bisherigen Lebens...
Die Eltern meines Freundes hatten eine kleine Baufirma, in der er der Juniorchef war.
Eines Tages am 12.auf den 13.August wurde er bestialisch ermordet.
Die 2 Täter bekamen Jugendstrafen von 6-7 Jahre...
Lächerlich im Gegenzug, was sie den Eltern und damit auch mir mein bisheriges Leben wieder einmal zerstört wurde...
Der Hammer an dem Mord meines Freundes war, dass auch ich bis zum Tathergang verdächtigt wurde, diese Tat begangen zu haben...
Ich vermisse ihn als sehr guten Freund und bin dankbar, dass er mit mir 4 glücklich Jahre verbrachte...
Es ist und bleibt traurig...
Jahre später und in dieser Zeit hatte ich keinerlei Bedürfnisse meine Sexualität in irgend einer Weise auszuleben...
Klaro, da gab es hin und wieder Kontakte. füllten mich aber nicht aus..
Anders kann ich das nicht ausdrücken oder jetzt nicht in Worte fassen...
Dann hatte ich einen Kumpel getroffen, der mich fragte ob ich Schafkopf
( Kartenspiel) spielen kann ...
Ich bejahte und dann gab er einen Wochentag vor. an dem sie spielen möchten.
Kam dann auch zur angegebenen Zeit, dennoch fehlte ein Mitspieler...
Da hatten wir keine Lust zu dritt zu spielen..
Die Gäste wurden dann weniger und mein zukünftiger Schatz setzte sich zu mir.
Erst waren die Themen eher belanglos, Tagesgeschehen usw.
Da kam ich öfter in den Schnellimbiss und es ergab sich so, dass wir beide ziemlich die gleich Wellenlänge hatten...
Daraus wurde dann mehr, wir übernahmen den Imbiss zu zweit...
und danach eine gut gehende Gaststätte in Nürnberg...
36 Jahre Glücklichseins, nur mit Problemen gesundheitlich bedingt beiderseits..
Diese uneingeschränkte Zweisamkeit endete leider am 10.06.2022...
Ich bi immer noch sehr, sehr traurig und mir fehlt mein Schatz, so sehr, das ich in Worte nicht fassen kann...
So blöd es sich liest, bin dem Tod näher als dem Leben...
obwohl ich ich sehr, sehr dankbar bin, dass ich 36 Jahre lieben durfte und da bin ich mir sicher auch geliebt worden sein...
Soderla, ich will ja niemanden überfordern, war schon lang meine Antwort...
Ich wünsche euch allen ein schönes WE und seid glücklich mit dem was ihr habt .
Mit den besten Grüßen vom joschy((:_:))