Dass hier generell von Mercedes abgeraten wird, weil man(n) mit seinem Auto mal schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist schon recht frech und wahrscheinlich auch ein wenig engstirnig... ;)

Fakt ist, dass die Rost-Schwierigkeiten bei Mercedes Mitte/Ende der Neunziger angefangen hatten.

Schuld daran waren die Nachbehandlung von galvanisierten Blechteilen und/oder in einer Vorstufe die Zwischenlagerung dieser in Spanien (?) im Einfluss von salziger Meeresluft. Es betraf zu dieser Zeit viele, wenn nicht gar alle Baureihen.

Mercedes hat aber daraus gelernt und war m.E.n. auch sehr kulant, was die Nachbesserung angeht.

Selber besitze ich auch einen S210 - eine Baureihe, die in die "Rost-Zeit" fiel. Natürlich rostet auch mein Wagen. Wahrscheinlich mehr, als ein durchschnittlicher Audi oder Honda aus dieser Zeit. Es ist aber noch nicht dramatisch, und der TÜV von vor einem halben Jahr wurde problemlos bestanden.Es kommt natürlich immer drauf an, wie der/die Vorbesitzer mit dem Wagen umgegangen sind. Bei meinem wurde, vom allerersten Besitzer (eine GmbH, das Auto war daher wohl Firmenwagen = regelmäßige Wartung und Pflege) wahrscheinlich mal ausgenommen, NICHTS bzw. nur das Allerallernötigste gemacht. Das rächt sich jetzt natürlich.

Andererseits - der Wagen ist jetzt knappe 16 Jahre alt und hat über 330.000 km. Da kann sich niemand ernsthaft beschweren, dass man vor dem nächsten TÜV mal doch schweißen müsste.

Als ich letztens in der Werkstatt war und den Wagen von unten genauer anschauen konnte war der Rostbefall auffallend gering. Es sind primär nichttragende Blechteile, die befallen sind (Türe, Kotflügel, Heckklappe).

Dass angeblich wegen Rost sich ganze Achsteile während der Fahrt verselbständigen halte ich für ein *wenig* übertrieben. Nix für ungut, aber da muss beim letzten TÜV viel übersehen worden bzw. mehr als nur ein Auge zugedrückt worden sein... ;)

Mein erster Mercedes war auch ein W210. Ca. 220.000 km, auch ca. 16 Jahre alt. Der hatte, ob man das nun glaubt oder nicht, keinen erkennbaren Rost! Mein Werkstattmeister wollte an dem Wagen auch nix machen ("bei der Baureihe würde ich nix investieren!") - bis er ihn mal live gesehen hat. Der war sichtlich begeistert und musste zugeben, dass er noch nie einen derart gut erhaltenen W210 in dem Alter gesehen hat.

Letztens hatte ich einen S210 mit knappen 310.000 km gefahren. Auch dieser war ohne erkennbaren Rost.

Fazit ist also: Ja, einzelne Mercedes rosten überdurchschnittlich viel. Das wurde von Mercedes aber angegangen. Und wenn der Wagen gut gepflegt wurde, dann kann auch ein Wagen aus einer "troublemaker"-Baureihe empfehlenswert sein.

Augen auf beim Autokauf! ;)

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