Wie du siehst, ist das ein heißes Thema. Warum ist es so heiß? Die Leute fühlen sich angegriffen, müssen sich mit irgendwelchen (meist) Unwahrheiten rechtfertigen und die ganze Sache verharmlosen oder gar schön reden. Viele wissen es auch einfach nicht besser oder verlassen sich auf Hören-Sagen (Fall pecudis z.B. spiegelt fehlende Information und Bildung wieder). Wäre es keine Gewissensfrage und empfänden dies die meisten nicht insgeheim als Gewissensfrage, würde um dieses Thema erst gar nicht so ein Weind gemacht werden - denn wäre es nichts verwerfliches, würde sich hier nicht jeder so aggressiv rechtfertigen (müssen). Mein Freund zum Beispiel weiß, dass es etwas schreckliches ist, fühlt sich auch nicht wohl dabei, weiß, dass es ungesund ist und ihm schadet, isst aber trotzdem Fleisch. Aber er rechtfertigt sich wenigstens nicht mit Unwahrheiten und macht sich zum Lügner, sondern zeigt seine Schwäche und gesteht sich einfach ein, dass er es nicht (vielleicht noch nicht) sein lassen kann.
Ich kann dich und deine Fragen gut verstehen, habe mich dasselbe lange genug gefragt. Für dich ist die ganze Sache so klar, du siehst es nüchtern und sachlich, hast keinen Verteidigungsbedarf und deshalb kannst du die anderen auch nicht verstehen. Es bedarf viel Aufklärungsbedarf - die Menschen fressen sich regelrecht zu Tode und wir alle bezahlen dafür (Steuern, Gesundheitssystem). Zusätzlich frage ich mich dann auch, warum Leute in den McDonalds gehen (größter Fleischverarbeiter und somit auch größter CO2 Produzent weltweit - nein Leute, es sind nicht die Autos, sondern erwiesenermaßen die Fleischproduzenten (Regenwaldrodung, Sojaanbau als Viehfutter, Kuhausstoss) auf Platz 1 des CO2-Ausstosses!!!), oder warum Menschen sich von Fertigprodukten ernähren statt selber zu kochen, täglich Glutamat und weitere giftige Stoffe zu sich nehmen und gleichzeitig über ihre Gesundheit jammern und sich wundern, warum sie müde und krank sind. Es hat viel mit Bildung zu tun, viel mit Interesse und auch, so komisch es klingen mag, mit Kreativität (kreative Menschen hinterfragen Dinge öfter)- Es gibt leider nicht all zu viele Menschen, die Dinge hinterfragen und auf ihre Richtigkeit und moralische Aspekte prüfen, schätze dich einfach glücklich, dass du zu diesen wenigen Menschen gehörst (ja da darf man schonmal überheblich wirken, auch wenn es vielleicht gar nicht der Realität entspricht) Auch wenn dein Leben davon geprägt ist und du dir viel mehr Gedanken machen musst als anderere Menschen, ich bin Gott froh, dass ich keiner von denen bin, die blind und ahnungslos durchs Leben stolzieren (und das beziehe ich nicht nur auf Ernährung, ich habe ein sehr sehr breites/teifes Wissen und viele Interessen), um anschließend an einem Herzinfarkt, Krebs und den anderen etlichen Ernährungskrankheiten zu sterben und dann nicht einmal zu wissen (oder wissen zu woll), warum diese Krankheit entstanden ist. Krebs ist ja schon was normales geworden in unserer Gesellschaft. Befasst man sich doch mal mit den Zahlen, wie viel Prozent der Krebserkrankungen auf Fleischgenuss zurück zu führen sind, bleibt so manchem Fleischfresser der Leberkäse im Hals stecken - oder auch nicht, denn auch da gilt wieder schön reden was das Zeug hält, damit das sorgenfreie Leben (vorübergehend) weiter gehen kann: das sind ja nur gefälschte Studien von militanten Vegetariern
What goes around comes back around - das machts mir leichter, ich sehe es Tag für Tag und es ist eine Genugtuung, wenn auch nur eine minimale.