Ich bin Atheist und glaube an keine Gottheiten oder andere übermächtige Kräfte. Ich habe aber viele gute Freunde, für die Religion sehr wichtig ist und das respektiere ich auf jeden Fall.
Nun kommt es aber regelmäßig dazu, dass mir Freunde z.B. vor einer wichtigen Prüfung versichern, sie würden für mich beten. Mich beleidigt das oft, da ich weiß, dass ihnen bewusst ist, dass ich nicht an Gott glaube. Das habe ich ihnen nämlich oft genug erklärt. Wenn sie aber regelmäßig davon sprechen, sie würden in einer bestimmten Situation für mich beten, so wirkt das auf mich, als ob sie meine Vorstellungen einfach ignorieren würden, ganz nach dem Prinzip: Du glaubst zwar nicht daran, aber es ist richtig, daher mache ich es und rate dir auch dazu. (So ähnlich hat mir das einer einmal erklärt.) Ich empfinde das schon als Intolleranz.
Meine übliche Vorgehensweise ist folgende: Ich bin zwar beleidigt, denke mir aber gleichzeitig, dass diese Person das nur gut meint und ihr nicht bewusst ist, dass sie mich damit beleidigt, wenn sie sagt, sie würde für mich beten. Ich bedanke mich dann auch oft bzw. tue so, als ob alles in Ordnung wäre, da ich in so einer Situation (Das kommt eben oft vor Tests vor.) keine Lust habe, darüber zu diskutieren, das ich nicht an Gott glaube. Ich sage dann oft "Danke", fühle mich innerlich aber beleidigt, da das meinen Glauben oder Nichtglauben total ignoriert.
Wie soll ich auf soetwas reagieren bzw. wie würdet ihr reagieren?
(Ich hoffe, ihr versteht die lange Erklärung.)