Ich weiß, meine Antwort kommt viel zu spät, aber vielleicht ist das hier für andere noch hilfreich:
Phase 2: Autonomie vs Scham und Zweifel (1,5-3 Jahre). In dieser Phase wird das Kind autonom, d.h. es entwickelt einen eigenen Willen. Durch diesen freien Willen muss das Kind aber schnell feststellen, dass es manchmal auf Widerstand und Ablehnung stößt. Genau dadurch entsteht ein innerer Konflikt: Das Kind möchte seinen Willen durchsetzen, stößt dann aber auf Widerstand, da die Handlung als schlecht angesehen wird.
Durch diesen inneren Konflikt lernt das Kind Werte, Normen und Regeln in der Gesellschaft kennen und akzeptiert diese. Daher ist diese Krise ENTWICKLUNGSFÖRDERND!
Die wichtigsten Bezugspersonen sind in dieser Phase die Eltern des Kindes. Diese sollten dem Kind zum einen den Freiraum lassen autonom zu sein, damit es Selbstständigkeit lernt, gleichzeitig aber auch Grenzen setzen, damit es Werte und Regeln der Gesellschaft verinnerlicht und lernt Willen und Bedürfnisse zu kontrollieren.
Werden dem Kind keine Grenzen gesetzt, lernt es Werte und Regeln der Gesellschaft nicht kennen und stößt hinterher auf Ablehnung.
Werden dem Kind nur Grenzen gesetzt, lernt es nicht autonom zu sein. Es passt sich im späteren Leben jeder aufgestellten Regel an, ohne diese zu hinterfragen. Andererseits kann hier auch das komplette Gegenteil der Fall sein, nämlich, dass das Kind im späteren Leben überhaupt keine Regeln akzeptiert.