Die Länge des Beitrages ist eben doch kein Garant für seine Qualität. Der Beitrag von "aktiver User" ist nicht nur grenzwertig, sondern schlicht falsch:

Behauptung 1: "Es gab und gibt nicht "die Medien" als Sammelbegriff."
Doch, natürlich gibt es sowohl den Begriff wie das Phänomen. Die Medien sind die Instanzen, die Informationen sammeln, auswählen und narrativ für die anvisierte Zielgruppe aufbereiten. Natürlich kann man den Medienbegriff weiter systematisieren - der Playboy ist ein anderes Medium als eine wis. Publikation, der ggfs. sogar eine Dissertatioin vorausgegangen ist. Aber sie alle sind Medien - auch wenn der obige Schreiber "aktiver User" das nicht gerne hört.

Behauptung 2: "Die Medien sind allesamt Konkurrenten."
Das stimmt auch wieder nur halb. Richtig ist, dass Verlage Wirtschaftsbetriebe mit Gewinninteresse sind. Falsch ist aber die kindlich.naive Schlussfolgerung, dass die Gewinnabsicht auch zwangsläufig zu Meinungsvielfalt und Sachlichkeit führen müsse. Die BILD-"Zeitung" ist das auflagenstärkste Blatt in DE, aber dem Springer-Verlag gehören auch noch Welt, Welt Kompakt, Welt am Sonntag, Berliner Zeitung; außerdem hält der Konzern Anteile an verschiedenen privaten Radiosendern wie Antenne Bayern, Radio FFH in Hessen und Radio NRW in Nordrhein-Westfalen, außerdem immowelt.de oder finanzen.net. Es ist einfach dumm, anzunehmen, dass sich die verschiedenen "Produkte" desselben Verlages gegenseitig konkurrieren würden. Vielmehr stützen und legitimieren ( und zitieren!) sie sich gegenseitig.

Wie in der Biologie, so gilt auch in der Wirtschaft die Maxime der Konkurrenzvermeidung, denn Konkurrenzkämpfe kosten Geld und mindern den Gewinn. Auch die Produktion von Content ist teuer; deshalb findet man fast identische Artikel oft in verschiedenen Medien wieder, bei denen als Quelle dann bspw. "dpa" angegeben ist. Redigieren und Recherchieren kostet Geld und ist deshalb "not desireable".

Konkurrenzkampf findet daher fast ausschließlich zwischen politischen Positionen statt (unten mehr dazu), bspw. zwischen einer FAZ (Nordatlantik-Brücke und NATO-nah) oder einer taz (deutlich links ausgerichtet). Der Konkurrenzkampf findet dabei um die Deutungshoheit für politische Ereignisse statt, bspw. ob Saddam Hussein ein böser Didaktor ist, Putin gestürzt werden müsse oder ob Impfgegner unsolidarisch sind. Die Deutungshoheit bestimmt über den Impact Factor auch die Auflage des Blattes - und auch den Zugang seiner angestellten Redakteure in die politischen Kreise, wie ein Artikel im "Basel Express" anschaulich darlegt: https://www.basel-express.ch/redaktion/medienkritik/216-ach-wie-gut-dass-niemand-weiss-dass-meine-freundin-springer-heisst

Nur am Rande: Wer jetzt behauptet, der Baseler Express sei ja auch ein Teil der Lügenpresse, hat sich selbst in seinem Argment, es gäbe keine Lügenpresse, völlig widerlegt. ;-)

Behauptung 3: "ARD-Sender sind nicht alle Links oder Mainstream .. der NDR und WDR sind extrem linkslastig [...] der Bayerische Rundfunk und der MDR zum Beispiel eher rechtslastig. Alles zusammen bildet den Ausgleich."

Die Schlussfolgerung geht von einer kuriosen Prämisse aus - nämlich der naiven Idee, dass der öffentliche deutsche Rundfunk die gesamte politische Bandbreite vertrete, also alle Meinungen dort gleich vertreten seien.

Tatsächlich sitzen aber zahlreiche "Politikerinnen und Politiker in den Aufsichtsgremien von ARD, ZDF und Deutschlandradio", die keineswegs neutral die Geschicke der Öffentlich-Rechtlichen steuern, sondern stets "mit dem Parteibuch" in der Tasche in die Gremien gehen, wie der MDR zugibt (https://www.mdr.de/medien360g/medienpolitik/rundfunkbeitrag-einfluss-politik-100.html) Erwartungsgemäß wiegelt der MDR ab, wenn es um Kritik an dieser politischen Einflussnahme geht. Andere, nämlich von Parteigängern unabhängige Medien (den Begriff haben wir ja schon geklärt) sehen das indes deutlich kritischer. Beispiele gibt es rreichlich dafür, etwa der Skandal um die Entfernung des politisch unbequemen Markus Brender https://taz.de/Der-Griff-der-Parteien-nach-ARD--ZDF/!5151175/) oder die Allianz von Merkel und Friede Springer https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/was-oeffentlich-rechtliche-sender-und-politik-verbindet-14033898.html). Diverse Schmiergeld- und Korruptionsskandale haben die Idee der Neutralität längst widerlegt (https://www.dwdl.de/nachrichten/25278/ndr_neue_details_im_schmiergeldskandal/) oder gerade die politische Agenda um den Heinze-Skandal: Hier hat sich

"gezeigt, dass der Umbau der ARD eine auf wenige Richtung weisende Personen verdichtete Entscheidungspyramide hervorgebracht habe, die einen solchen Missbrauch der Macht erst möglich mache." (ebd.)

Nicht immer geht es direkt um politische Einflussnahme, aber immer um wirtschaftliche Interessen - die dann indirekt wieder politisiert werden. Aufschlussreich ist, dass Kurt Beck (SPD) 2009 sogar eine Klage einreichte, mit der er versuchte, den (damaligen) Einfluss der CDU auf die Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten per Gericht zu stoppen https://www.dwdl.de/nachrichten/29134/beck_beschliet_klage_gegen_zdfstaatsvertrag/).

Ein Artikel von vocer (https://www.vocer.org/ard-und-zdf-gehoeren-nicht-den-parteien/) fasst es gut zusammen - und eignet sich, um den gequirlten Quark von "aktiver User" im früheren Beitrag (oben) abschließend zu entwerten.

Selbst dem letzten Gutgläubigen ist mittlerweile klar: Die Staatsferne von ARD und ZDF steht nur noch auf dem Papier. Die Besetzungen von Spitzenpositionen werden in den Anstalten nach parteipolitischem Proporz durchgesetzt. Es herrscht ein fein austariertes System, das die Personalauswahl nach der politischen Farbenlehre garantiert. Das Problem ist fast so alt wie die Rundfunkanstalten selbst. Schon vor über 40 Jahren warnte der Soziologe Stefan Müller-Doohm:

Solange die Aufsichtsgremien nach dem Parteiproporz besetzt sind, sich also die beiden großen Parteien die Herrschaft teilen, muss man die Funktionsfähigkeit des Rundfunkrates im Sinne einer demokratischen Programmkontrolle bezweifeln. (…) Dem Rundfunk fehlt so jene Unabhängigkeit, derer er als Mittel zur politischen Informierung, Kommentierung und Kritik bedarf.

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Einen Ausgleich zu den Mainstream-Medien sind bspw. die Magazine Rubikon oder Telepolis. Allerdings muss man sich hier auf minunter komplexere Sachinhalte und anspruchsvollere Textstrukturen einstellen.

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Geheimtipp, aber nur für Geübte:

NUR FRONTANTRIEB & ALLRAD:

Kurze, steilere Bergabstrecken fahre ich - wenn ich das Streckenstück nicht vermeiden kann (Rettungseinsatz etc.) - mit vorab eingelegtem Rückwärtsgang und getretener Kupplung. DSC/DTC aus, vorsichtig rollen lassen. Wenn der Wagen zu rutschen beginnt, Gas geben & Einkuppeln -> die Räder drehen dann rückwärts gegen die Fahrtrichtung. In die Richtung lenken, von der du WEG willst.

Obacht: Mit ABS kommt man nicht mehr dazu, den R-Gang einzulegen, wenn der Wagen schon rollt. Längere Zeit Kupplung treten ist schlecht für das Ausrücklager. Das Spielchen öfters zu spielen ist nicht gut für die Kupplung. DSC/DTC nicht auszuschalten führt dazu, dass der Motor abstirbt. Stellst du dich richtig dumm an, drehst du sogar deinen Motor rückwärts. Ergo: Mach das erst, wenn du das geübt hast.

HECKANTRIEB:
Fahr den Berg rückwärts runter mit eingelegtem 1sten Gang. Auch hier gilt: Rückwärts, also gegen die Fahrtrichtung drehende Reifen arbeiten mit mehr Grip als stehende Räder.

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