Hello there, Gemeinde,
ich hab auch mal wieder eine Frage an die Fachschaft hier. Ich erkläre kurz worum es geht, mein Problem is nämlich etwas spezieller:
Seit meiner Kindheit (ca. 4. Lebensjahr) leide ich an einer Sprachstörung, eigentlich kein Stottern, eher Richtung Poltern gehend. Also schnelles, überhastetes Sprechen, ab und zu mal ein Stottern, insbesondere bei Wörtern die mit W anfangen, mal eine Silbe verschlucken sowas halt.
Eine Therapie beim Logopäden hat relativ wenig gebracht. Ich habe es mit der Pausentechnik versucht sowie mit Vokaldehnung. Das Problem war, selbst wenn ich mich aufs Sprechen konzentriert habe, es ging nur eher schlecht als recht. Man führte es darauf zurück dass ich einfach zu schnell denke.
Nun bin ich mit 21 Jahren schwer psychisch erkrankt. Ich habe knapp 2 Dutzend verschiedene Psychopharmaka bekommen, darunter auch Neuroleptika.
Auffallend war hierbei folgender Effekt:
Unter dem Neuroleptikum Fluanxol (Flupentixol) wurde das mit dem Sprechen noch viel viel schlimmer. Ich habe richtig gestottert und kaum noch ein Wort raus gebracht, eine Konversation führen war fast nicht mehr möglich. (Das Medikament wurde aber später auch abgesetzt, und es war wieder wie vorher)
Derzeit und seit ca. 4 Jahren bekomme ich das Medikament Leponex (Clozapin). Seit ich das nehme spreche ich total normal. Ich muss mich gar nicht mal anstrengen, es geht von ganz alleine. Das finde ich toll. Und ich habe nicht den Eindruck dass mein Denken nun langsamer geworden ist. Is aber eher eine Begleiterscheinung des Medikamentes
Problem: Ich kann (also ich kann schon, aber will nicht) das Medikament ja nicht ewig nehmen, da die Nebenwirkungen doch erheblich sind. Ich merke jetzt, wo ich nur noch eine sehr kleine Dosis Leponex nehme, dass das Sprechen wieder schlechter wird, das macht mich traurig.
Ich frage mich daher, ob die Forschung schon so weit ist, dass es Medikamente gibt, die gezielt das Sprechen beeinflussen. Ich weiß, dass beide Medikamente die Botenstoffe = Neurotransmitter Histamin und Acetylcholin beeinflussen als Begleiteffekt, daher denk ich dass das mit dem Sprechen irgendwie damit zusammenhängt.
Weil es wäre schön, wenn ich sowas wie ne "Sprechpille" nach dem Vorbild von Donald Duck einnehmen könnte, um mein Sprechen so schön zu halten wie es jetzt ist. Meine Sprachstörung ist nämlich echt eine Barrikade im täglichen Leben.
Wer hierzu Näheres weiß, ist herzlich eingeladen mir etwas zu schreiben. Danke schonmal an alle. Die Betonung liegt auf "wissen". Ich möchte hier KEIN Getrolle und keine Mutmaßungen oder Kommentare irgendwelcher Unwissenden haben, die mir eh nicht weiterhelfen werden :(
MfG
Alex