Wie "bestraft" ihr eure Kinder? Welche Konsequenzen zieht ihr aus deren Untaten?

Das letzte Wochenende hat sich meine Tochter (3 Jahre alt) extrem danebenbenommen, mehr als es für sie normal ist.

Dazu muss man aber auch sagen, dass wir gerade erst umgezogen sind und dementsprechend noch Zeug rumsteht, wo sie normalerweise erst gar nicht dran kommt.

Ich bin als Kind immer von meiner Mutter geschlagen worden, was mich sehr gezeichnet hat. Sowas möchte ich meinem Kind nicht antun und werde ich auch nicht.

Die erste Konsequenz wenn sie es übertrieben hat, ist Fernseh Verbot, denn wie fast jedes Kind macht sie das am liebsten und das wirkt in der Regel auch.
Je nachdem wie schwer das „Vergehen“ in unseren Augen wiegt nur für den Rest des Tages oder eben auch für den Folgetag.

Fruchtet das auch nicht, schicken wir sie für ein paar Stunden in ihr Zimmer schließen die Tür und verbieten ihr das Zimmer zu verlassen (Wir schauen natürlich immer wieder nach dem rechten, keine Sorge). Da sie sehr gerne Aufmerksamkeit von uns bekommt, findet sie das natürlich nicht so schön.

Ich versuch dabei so wenig wie möglich zu schimpfen, zum einen weil ich sehr einschüchternd wirken kann und ich sie nicht verschrecken möchte (sie soll ja ihr Vertrauen zu mir nicht verlieren und ihre Untaten ja auch selber beichten) und zum anderen weil sie dann natürlich anfängt zu weinen und man einem weinenden Kind nicht erklären kann, wieso das Verhalten falsch war und was man erwartet. Meiner Meinung nach hilft diese Methode auf lange Sicht mehr, als wenn man sein Kind ständig nur am anbrüllen ist. Es soll ja lernen.

Mehr Strafen bzw. Konsequenzen fallen mir aber nicht ein und gestern hat sie es selbst alleine in ihrem Zimmer geschafft, ihre eigentlich Auslaufsichere Trinkflasche auszuschütten und den Inhalt im Zimmer zu verteilen.

Meine Konsequenz für sie wäre es daher, ihr Fernsehverbot auch noch auf heute auszuweiten.

Mich würde es aber mal interessieren, wie ihr eure Kinder „bestraft“. Wie geht ihr mit den Untaten eurer Kleinen um?

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Unser Sohn ist 2,5 Jahre. Wir versuchen so wenig wie möglich zu schimpfen. Wenn er was kaputt macht, sage ich ihm ernst, dass es nicht okay ist und ich sauer bin. Ich nehme ihn mir zur Seite, lasse ihn in meine Augen schauen. Dann erkläre ich mit kurzen, ruhigen Worten, dass ich es nicht okay finde. "Ich möchte nicht, dass du den Ball wirfst. Du könntest jemanden treffen." ein Kind wird danach oder währenddessen wegschauen, da solltest du dann immer wieder den augenkontakt suchen. Anders kommt es bei dem Kind nicht an. Wenn unser Sohn überhaupt nicht hört (also nur rumhüpft, alles kaputt machen möchte und völlig überdreht) dann schicken wir ihn auch ins Zimmer (max 2 Minuten) und wenn er dann zickig nach uns schlägt, sagen wir, er solle sich bitte beruhigen und darf wiederkommen, wenn er wieder runtergekommen sei. Dabei lassen wir die Tür auf und schauen nicht mehr zu ihm. Die Tür zu machen schadet auf Dauer dem Vertrauen. Das ist dasselbe Gefühl, wenn man jemanden in einen dunklen Keller einsperrt. Kinder nehmen das noch intensiver wahr als wir Erwachsenen und bekommen dadurch tiefe Angst. Am besten bei kleinen sachen drüber hin weg sehen (schreibe dir doch eine Liste, was dir wichtig ist, zb nicht hauen, nicht beißen, usw) dann erinnerst du dich besser an die sachen, die konsequenzen haben könnten. Bei mir sind es folgende:

-keine Gewalt gegenüber Menschen (Spielzeug gegen Spielzeug wird ermahnt, gegen Menschen wird mit "Strafe" ermahnt: hand leicht festhalten und in die augen schauen. "Du möchtest auch nicht, dass dir jemand weh tut oder? Das möchten andere Kinder und Erwachsene auch nicht!". 

-spucken und beißen - ein ganz großes Thema bei uns!!! da wandert er manchmal ins Zimmer (2 ermahnungen, dann ab in die Auszeit). Er beißt richtig feste (mit absicht) zu, ivh hatte schon blaue flecken!! 

- ansonsten noch ein Tipp (ich mache die Ausbildung zur Erzieherin):

Versuche nicht ständig zu schimpfen, lobe in solch einer Situation die Sache, die du dem Kind als Ablehnungsaufgabe gibst (kind beißt = "kannst du mir bitte das Malzeug holen? Wir können mal deine Zähne aufmalen, wenn du magst. Weißt du wie deine Zähne aussehen?" sowas klappt eigentlich immer :) Ablenkung ist das Zauberwort, nicht die Strafe:) (natürlich zuerst ermahnen, in die augen schauen und erklären oder wenn es einfach nicht aufhört, mit einer Auszeit "strafen"). Man muss ja keinen Konflikt ausarten lassen. Bei älteren Kindern wäre eine Auszeit mit Arbeitsauftrag sinnvoller.

Kinder werden nur provokant, wenn sie keine Beschäftigung haben, die sie interessiert. Das kannst du dir für deine emotionale Verfassung im Hinterkopf behalten. Ich kenne das ja selbst. Trotz diesem Wissen artet es bei uns auch ab und zu mal aus - das ist normal und "Trotzphasen bedingt". Ist jetzt genau diese Zeit. Unser Sohn schlägt bei sowas immer um sich, wirft sich auf den Boden und haut sogar seinen Kopf auf den Boden. Ich setze mich dann immer ruhig und geduldig neben ihn und warte, bis er sich beruhigt hat. Egal wieviele blicke ich bekomme - das beste was du machen kannst!! In so einem Moment braucht dein Kind einfach deine passive Aufmerksamkeit, welches das Kind nicht als Ablehnung empfindet, sondern schon desinteressiert, aber halt nicht abweisend. Wenn es nur noch weint, kann man sagen "So und jetzt schau mal, wieviele Leute dich anschauen. Peinlich oder?" 

Soviel von meiner Seite ich hoffe du kannst nun etwas ruhiger in solch eine Situation gehen - darauf kommt es an :) schreien oder brüllen stresst die Kinder noch mehr, sie können ja noch nicht mit dem Gefühlen umgehen. Die Gefühle übermannen sie immer wieder, das ist pure Überforderung für ein Kind. Daher ruhig und gesittet bleiben und dem Kind ein Vorbild sein, dass man zwar sauer ist, aber nicht gleich ausrasten muss :)

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Hey ich bin 19 und mein Sohn ist 2,5 Jahre. Ich war im Mutter Kind Heim und kann nur positiv darüber reden. Klar haben mich die Betreuer dort öfters sehr gestresst und genervt, jedoch habe ich meine Lebenseinstellung gelernt und miete nun eine eigenr Wohnung mit dem Kind und seinem Papa. Du könntest dir eine Familienhilfe suchen lassen - die unterstützt auch bei solchen Problemen. Dazu einfach ans Jugendamt wenden - die helfen euch ! :) du kannst ja nichts dafür. Ich würde das echt machen, wegnehmen werden sie dir das Kind ja auf keinen Fall. Würde dir raten,dich auf alles einzulassen - auch wenn es letztendlich das Mutter Kind Haus ist. Hauptsache nicht Obdachlos mit Kind! Je nachdem wie alt du bist..... Machst du eine Ausbildung, die bezahlt wird? Kannst du vielleicht vorerst in eine kleine Wohnung ziehen? Schaue am besten täglich im Internet - wir haben für unsere Wohnung ein viertel Jahr gebraucht und wurden direkt genommen. Und das in einem Gebiet wo es wenige Wohnungen gibt und die meisten teuer sind(touristengebiet). Man muss nur dranbleiben und sich jeden tag durchtelefonieren :) falls ihr wirklich nichts findet und die Zeit knapp wird - wende dich ans Jugendamt, die machen nichts schlimmes. Das MuKiHaus hat meine Meinung zum Jugendamt auch komplett geändert - man muss nur kooperativ sein und sich darauf einlassen :)

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