Zumindest habe ich diesen Eindruck, wenn ich mich mal mit einer ehemaligen Mitschülerin zusammensetze.
Anfangs telefonierten wir so einmal alle 2 Wochen, weil wir damals in der Schule zusammen gelernt hatten und einfach aneinander gewöhnt waren. zwar nicht direkt Freunde, aber es fehlte uns doch irgendwie.
Anfangs nach dem Abitur habe ich mein Studium begonnen, sie eine Ausbildung bei einer größeren Bank. Diese Ausbildung lag ihr aber nicht und so stieg sie in das Werk eines Autoherstellers als Maschinenbauerin um. (nach erstem Lehrjahr) Ihr fiel auf, dass sie lieber was mit ihren Händen macht, wie sie sagte.
Na ich fand diesen Wechsel doch echt super. Leider sehen das ihr ehemaliger Vorgesetzter bzw. die aktuellen Mitarbeiter und Mitazubis nicht so.
Zum einen sind da so echt Neandertaler drin, wenn man nach den derben Sprüchen geht, die ich da schon mitbekommen habe. zum Teil gingen die direkt auf sie und zum Teil hinter ihrem Rücken.
Hier mal alle von letztem Freitag, die noch unter FSK 18 sind:
"Du solltest doch lieber hinterm Herd stehen."
"Das einzige, was du drauf hast ist Zahnbelag"
"Bück dich doch mal"
Jetzt mal die hinter ihrem Rücken:
"Die redet doch nur blondes Zeug"
"Die ist hier so fehl am platz wie Brüste an einer Nonne"
Das hat sie zum Beispiel nur durch eine Mitstreiterin erfahren, die wenigstens noch halbwegs nett ist.
Außerdem, als ob das nicht genug wäre streut ihr ehemaliger Chef Gerüchte in der Firma bzw Schreibt über Fake Account Emails an den neuen Chef und mag es wohl nicht, dass sie in ihrem neuen Job Spaß hat(te). Der gönnt ihr nicht mal das schwarze unter den Fingernägelnwie mir scheint. (diese Inhalte erspare ich hier)
Und aus den Telefonaten wurden dann 14 Tägige Treffen in meiner Studentenwohnung, wobei die Intervalle immer kürzer wurden und sie sich nun fast jeden zweiten Tag bei mir ausweint, nachdem ich sagte: "Komm setzt dich, hier hast einen Kaffee und nun erzähl mal."
Anfangs dachte ich: "das muss sie doch selber irgendwie schaffen und sich nicht alles bieten lassen", aber mittlerweile hat sie schon so sehr abgebaut, ist regelmäßig am Frustessen und liegt nächtelang wach. Und von der ewigen Lebensfreude ist auch nichts mehr zu sehen.
Ich hatte ja auch mal diese Symptome wie Frustessen und ewiger Schlafmangel und weiß, wie schlimm das ist.
Das Problem ist ja, dass sie die Arbeit unbedingt will und fürchtet, wenn sie abbricht, ein Zeugnis erhält, mit dem sie nirgends mehr genommen wird. Und um in dieser Branche zu landen musste sie sich sehr lange und oft bewerben. (Noten waren leider nicht so gut) Und sie hängt sich jeden Tag nach kräften rein und ist keinesfalls Faul oder Dumm.
Was kann sie(wir) in diesem Fall unternehmen?
Wir kennen uns da beide zu wenig in der Materie aus.
Soll sie damit schon zum Anwalt gehen?
Was kann man arbeitsrechtlich unternehmen?