Hi, eine Kurzfassung gibt es leider nicht:

Ich bin mit meiner Freundin seit ca. 1,5 Jahren zusammen und wir haben uns bisher noch nie wirklich gestritten. Seit ein paar Monaten studieren wir an verschiedenen Unis und leben daher auch etwas weiter weg (eine Stunde per ÖPNV). Ich habe jetzt eine Wohnung und Sie ist noch bei ihren Eltern (wahrscheinlich auch noch eine Weile). Da wir ursprünglich aus derselben Stadt kommen, treffen wir uns immer noch dort am WE jedoch bei meinen Eltern. Bisher war ich noch nie so wirklich lange bei Ihr, ihre Eltern habe ich nur wenige Male überhaupt gesehen. Das liegt daran, dass Sie zu Ihnen ein "schwieriges Verhältnis" hat. Fürs Fernstudium bleibt Sie trotzdem erstmal dort.

Aus diesen Gründen ist Sie quasi schon teil meiner Familie, das ist aber ein Problem für Sie. Ihre Hauptcharaktereigenschaft ist Introvertiertheit, womit ich völlig fein bin. Bisher hatte ich das Gefühl dass wir uns einfach verstehen. Meine Eltern sind jedoch recht extrovertiert und wollen das meine Freundin mehr redet, offener ist, nicht so einsilbig antwortet (was sie manchmal als unhöflich erachten), mehr Feedback gibt, eigene Wünsche / Interessen äußert, von sich was erzählt, etc... Von alledem fühlt sich meine Freundin, Zitat: "Ausgelaugt nachdem ich bei dir war" / "cringe, dass mich deine Eltern nach einem Jahr nicht akzeptieren" / "allen Ernstes keine Lust drauf" / "Zwischenmenschlichen Stress muss ich ertragen"...

Ich stehe da aber voll hinter meinen Eltern und möchte diese nicht enttäuschen, was Sie mir vorhält a la "da du begünstigst dass ich meine dominanteste Charaktereigenschaft ändere, magst du meinen ganzen Charakter ja gar nicht". Zu erwähnen ist, dass ich aus einem eher vertraulicherem und gehobenem Haushalt komme, was in ihrer Familie nicht der Fall ist (viel Betrug, Hass und Hart IV). Das merkt man ihr aber nicht an, weshalb ich sie auch so sehr liebe. Meine Liebe betone ich übrigens immer und gebe Komplimente, etc., weil ich ja will das Sie keinen Grund für Zweifel, Sorgen oder Traurigkeit hat. Nichtsdestotrotz hat sie ab und an Stimmungsschwankungen was sie recht depressiv macht. Freunde oder Bekannte hat Sie keine (auch nur 6 Handykontake, dachte schon ich hätte mit 46 wenige).

Zum Thema physischer Kontakt und Sex:
Sie hat Endometriose und kann daher nicht lange Sex haben und auch keinen Orgasmus empfinden (haben echt schon alles probiert, alles), sie mag trotzdem das Gefühl also haben wir auch welchen. Übrigens, dass sie jedoch keinen Organsmus haben kann hat sie das erste Jahr verschwiegen, was ich zwar geahnt habe, jedoch hat sie immer gelogen und gesagt es wäre so. Da der Akt aber immer so kurz ist komme auch ich nicht was Sie nervt. Für mich ist sexueller Kontakt in der Beziehung sehr wichtig, vor allem Ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Ich konnte jedoch da drüber hinwegsehen, weil es ja bei ihr medizinisch verhindert ist und wir zu lange zusammen sind um das jetzt aufzugeben.

In letzter Zeit haben wir uns nicht so häufig gesehen (jedes 3. oder 4. WE), da ich Semesterprüfungen hatte und sie einmal krank war (am Valentinstag, habe ihr noch Blumen vors Haus vorbeigebracht, ohne Sie sehen)... Normalerweise beschränkt sich dann unsere Konversation auf ein oder zwei Textnachrichten pro Tag, jedoch würde ich gerne mal telefonieren. Das mag sie aber nicht also lehnt Sie Anrufe immer ab. Vorgestern hat Sie gestanden, dass sie plötzlich sogenannte "I hate my BF memes" liebt und auch ihre Haare um die Hälfte abgeschnitten hat. Ich war überrascht, als ich mit ihr ausmachen wollte wann wir uns Wiedersehen (letzte Klausur am Dienstag) wurde ich plötzlich geghostet, was bisher noch nie vorgekommen ist. Klar manchmal liest man etwas einfach nicht, aber ich rede davon wirklich einige Stunden mir "gelesen" zurückgelassen zu werden. Dann kamen plötzlich Statements wie "die letzten Wochen ohne dich waren so entspannt" und solche wie oben.

Ich brachte mich mit Bestätigung, Liebe und Vorschlägen für die Zukunft ein, aber Sachen wie ein Gespräch mit meinen Eltern, einem Therapeuten oder so lehnt Sie ab. Stattdessen wirft sie mir vor den Kopf dass ich undiplomatisch bin... Die tägliche "gute Nacht, liebe dich" Nachricht blieb auch aus. Telefonieren will sie nicht und ich bin seit Tagen auf "gelesen". Ich habe ihr jetzt geschrieben, dass wenn sei Kontakt will, sie mich anrufen soll. Dann habe ich sie blockiert.

So, erstmal danke für die Geduld und Resilienz bei dem halben Roman.

Glaubt ihr dass sie Schluss machen möchte? Ich könnte mir nicht vorstellen warum, zumal sie sagte dass sie mich liebt.

Gibt es vielleicht Wege die Beziehung zu retten, ich würde nie über eine Handy-Nachricht Schluss machen wollen?

Oder sollte ich noch versuchen irgendetwas zu unternehmen, gibt es noch etwas das ich tuen könnte?

Ich möchte nicht der sein, der "zu ihr zurück kriecht", aber ein persönliches Gespräch, wenn es auch das Letzte wäre, fände ich wünschenswert, sollte ich so etwas insistieren oder auch direkt forcieren?

LG und Danke