Hallo,
ich bin 18 Jahre alt und lebe mit (m)einer Familie zusammen gegen die ich eine große Abneigung verspüre. Weder sehe ich sie als meine Eltern oder sonst etwas in der Art an. Für mich sind es einfach nur Menschen mit denen ich zusammen leben MUSS, weil mich diese nicht ausziehen lassen.
Ich wurde schon sehr oft von Ihnen schlecht behandelt (nicht nur meine Eltern, sondern auch meine Geschwister!). Mit 12/13 wurde ich immer zu Hause eingesperrt und durfte nie raus! Mit 14 hat man mir alle Kontakte zur Außenwelt genommen und dafür gesorgt, dass ich von früh bis spät für die Schule lernte. Ehrlich gesagt glaube ich, dass ich durch diese mehr als nur gestörten "Erziehungsmaßnahmen" definitiv einige Psychische Störungen davongetragen habe.
Und mit jedem Jahr meines Lebens distanziere ich mich immer mehr von ihnen. Es ist wie in einem Gefängnis hier. Mittlerweile bemerke ich sogar, wie mit jedem Tag mehr meiner Emotionen verschwinden. Lachen und glücklich sein kommt mir fremd und unangenehm vor.
Das einzige was ich noch spüre ich Hass und Wut...
Auch das Leben interessiert mich nicht. Ich habe keine Ziele und auch keine Wünsche mehr. Ich versuche mir einfach nur die Zeit bis zum Tod zu vertreiben.
Und momentan versuchen meine Eltern mich wieder ständig zu Hause zu behalten und suchen mir wahrscheinlich schon jemanden zum heiraten.
Meine Eltern sind streng gläubige Moslems wohingegen ich eine Atheistin mit der Einstellung "Leben und leben lassen" bin. Aber das wissen sie nicht, da sie ja so sehr von dem Perfektionismus des Islams überzeugt sind.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tun soll. Immerhin merke ich schon selber, dass ich viel zu wenig fühle. Seit Jahren versuche ich diese Familie zu meiden und rede eigentlich kaum mit ihnen (Maximal ein "Hallo" am Tag, wenn es hoch kommt).
Meine Familie weiß von meinen Suizid Gedanken (erst nach 7 Jahren habe sie es überhaupt bemerkt) und schert sich einen Dreck darum. Sie meinten am Anfang sie wollen mir dabei helfen und jetzt machen sie Witze darüber, wie schwach ich doch bin. Und meine Mutter hat sich über die Narben an meinen Armen aufgeregt und mich gefragt, wieso ich nicht stattdessen meinen Hintern geritzt habe, damit niemand diese erbärmlichen Narben sehen kann.
Ich könnte noch viel mehr solcher grausamen Dinge hier aufschreiben, die sie mir angetan und gesagt haben, aber ich möchte mich nicht an all das geschehene erinnern, da mich die Bilder im Kopf nerven.
Wegen ihnen habe ich angefangen mich von alles und jedem abzukapseln und auch meine Gefühle weg gesperrt. Im Grunde habe ich eine sehr starke nihilistische Einstellung dem Leben gegenüber.
Es ist für mich kein Geschenk sondern eine lange und uninteressante Zeitspanne.
Ich hoffe sehr, dass ich euch mit meinem Text nicht gestört habe.