Natürlich ist es nicht so einfach, wie gerne dargestellt: Kommunistische UdSSR nicht von kapitalistischer Weltwirtschaftskrise betroffen - ist doch logisch. Natürlich gab es internationale wirtschaftliche Verflechtungen. Es gab wie zufällig in den Jahren direkt nach dem Beginn der Weltwirtschaftskrise die schlimmste Hungersnot in der UdSSR. Und das kann man durchaus miteinander in Verbindung bringen.

Die Industrialisierungsbestrebungen Stalins wurden Anfang der 30er Jahre auf Basis von getreideexportabhängigen Devisen "finanziert". Die USA haben sich damals insbesondere zur Erschließung neuer Märkte, um die Weltwirtschaftskrise zu überwinden, angeboten, die Industrialisierung in der UdSSR "zu unterstützen". Stalin hat infolgedessen die Entscheidung getroffen, Millionen Menschen in der UdSSR verhungern zu lassen, um diese devisengestützte Industrialisierung nicht zu gefährden. Die UdSSR wurde in diesem Zuge übrigens auch 1933 politisch anerkannt.

Wäre die Weltwirtschaftskrise nicht gewesen, hätte Stalin vielleicht weniger Getreide exportieren lassen, was zu deutlich weniger Hungerstoten in der UdSSR geführt hätte. Wer weiß, wie sich dann die geschichtliche Entwicklung der UdSSR gestaltet hätte. Ganz viel hätte. Aber wie geschrieben: dass es hier keinerlei negative Auswirkungen für die UdSSR gegeben hat, ist falsch! Es ist eher eine Frage der Perspektive.

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