Bei Spannungskollaps geht es darum, dass bei ansteigender Last auf einer Transportleitung (induktiv) beim Überschreiten eines spezifischen Grenzwertes, die Spannung ganz zusammenbricht, weil der Blindleistungshaushalt nicht mehr stimmt. Das kann z.B. schnell passieren, wenn bei einer n-1-sicheren Übertragungsstrecke aus zwei parallelen Strängen der eine wegen einer Schutzabschaltung ausfällt und sich die gesamte Leistung auf dem anderen Strang wiederfindet. Dann muss man darauf achten, dass die Leistung im Regelbetrieb nicht nur unter der Stromtragfähigkeit liegt, welche die Erwärmung und das Durchhängen von Freileitungen bestimmt, sondern auch unter der dynamischen Stabilitätsgrenze, die für den Spannungskollaps zuständig ist. Vgl. auch mit der sog. "Nasenkurve".
Abb. 37: Verlust der Spannungsstabilität nach Ausfall von Erzeugungseinheiten, S. 105 https://www.netzentwicklungsplan.de/sites/default/files/paragraphs-files/NEP_2012_Kapitel_5_Netzanalysen_0.pdf