ich ergänze noch:

mich stört die "schwarz"-"weiß"-malerei. ich habe kontakt zu hunderten von afrikanern aus verschiedenen ländern. ich habe noch keinen "schwarzen" gesehen - sie sind in verschiedenen Tönungen dunkel- bis hellbraun. wenn amerikaner -unter ihnen der gottseidank gewählte präsident - sich als "schwarz" bezeichnet, ist das zwar objektiv nicht korrekt, ich akzeptiere es aber in der Tradition "black is beautiful" als Begriff - so wie der früher abwertende Begriff "schwul" über eine Kampfphase hinweg heute als üblich angesehen wird und der früher als neutral verwendete Begriff "homo" heute anrüchig klingt.

Als "Weißen" bezeichne ich mich seit dem beschriebenen Jugenderlebnis nicht mehr.

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giorgio del corte:

ich wuchs auch mit dem Begriff "Neger" auf und habe diesen nicht als diskriminierend empfunden. Er bezeichnete lediglich Personen mit brauner oder dunkelbrauner Hautfarbe. Ich benutze die Bezeichnung seit langem nicht mehr, weil sie heute als diskriminierend aufgefaßt werden könnte. Genauso wenig benutze ich das früher unbefangen gebrauchte Wort "pharisäerhaft" - Denn der Begriff hat nichts mit der großartigen jüdischen Tradition zu tun.

Sehr eindrucksvoll war für mich in der Kindheit - also bei mir in den fünfziger Jahren - die Äußerung eines Jugendpfarrers auf einer Jugendfreizeit. Er sagte, wir sollten uns doch nicht einbilden, wir seien "Weiße". Er hob dann ein weißes Blatt neben sein gut durchblutetes Gesicht und teilte mit:

" Wir sind rosa wie die Schweine. "

Also, wenn ich dies Experiment heute wieder durchführe, dann ist das Ergebnis dasselbe:

" wir sind nicht 'weiß' sondern rosa wie die Schweine. "

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