Zitat: "Der Nihilist glaubt nicht nur an nichts, er ist auch überzeugt, dass es nicht nötig ist, überhaupt etwas zu haben, an das man glauben könnte. Keine Unterscheidungskriterien für Gut und Böse, keine Moral, kein Ziel. Einfach nichts. Das ist auch mit minimalem intellektuellem Aufwand möglich.

Nicht zu verwechseln mit dem Anarchisten, der ist schon eher ein Idealist und hat einiges in der Birne."

Also es stimmt, dass Nihilismus nicht zu verwechseln ist mit Anarchismus, dennoch hängen diese beiden Philosophien sehr eng zusammen. Es gibt Anarchisten, die später erkannt haben, dass ihre Weltanschauung eigentlich eher dem Nihilismus zuzuordnen ist und Nihilisten, die sich später zu Anarchisten weiterentwickelt haben.

Der Begriff Anarchismus ist eher politischer Natur, obwohl er definitionsgemäß die Politik und ihre Strukturen gänzlich ablehnt. Ein Anarchist hat sich mit den verschiedenen politischen Systemen zunächst auseinandergesetzt, um dann zu entscheiden, dass alle ihre Fehler haben und immer einen bestimmten Teil der Bevölkerung bevorteilen, den weitaus größten Teil aber benachteiligen und lehnen sämtliche politischen Systeme deshalb ab. Dieses Gedankengut ist aber gleichzeitig auch nihilistisch. Nihilisten gehen noch weiter, als nur über die Politik, sie lehnen sogar im Extremfall, wie schon erwähnt wurde das (physikalische, oder auch bewusste) "Dasein" ab und verneinen damit letzten Endes gar die Existenz an sich. Sie sind also sowohl als eine Weiterentwicklung, als auch die Ursache anarchistischer Denkweise anzusehen. Der Anarchismus ist ein Teil des Nihilismus. Ich denke, man muss intellektuell sehr weit fortgeschritten sein, um in seinen Anschauungen nihilistisch zu werden.

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