Liebe Community,
Vor vier Jahren und die Zeit davor habe ich allein mit Meiner Mutter gelebt, da sie zu dieser Zeit noch das Sorgerecht hatte und meine Eltern seit 14 Jahren geschieden sind. Es hat damit angefangen, dass meine Mutter und ich 2007 in ein anderes Bundesland gezogen sind, weil sie dort einen neuen Partner kennengelernt hat. Zuvor habe ich in meiner Heimatstadt und Stadt meiner Freunde sowie Familie (Geschwister, Großeltern, etc.) gewohnt. Ich musste also so gut wie alles aufgeben und mit ihr dort hinziehen weil sie das wollte. Naja jedenfalls habe ich dort meinen Hauptschulabschluss gemacht. Nach drei Jahren wo wir dort lebten, trennte sich meine Mutter auch von diesem Partner und wir zogen wieder in eine andere Stadt ca. 20 km entfernt. Das Miteinander fing an schwierig zu werden, aber meiner Familie habe ich immer die starke Seite gezeigt um zu verdeutlichen, dass es mir gut geht und sie sich keine Sorgen machen müssen.
Naja kurze Zeit in der neuen Umgebung verlor meine Mutter ihren Arbeitsplatz. Ihr alter Freund kehrte zurück, sie fing an vermehrt Alkohol zu trinken und begab sich irgendwann auf psychiatrische 8 wöchige Behandlung und lies mich alleine zurück. Ich muss zugeben damals habe ich keinen großen Wert auf Freunde gelegt, da ich mehr mit der Situation zu kämpfen hatte, als dass ich nerv für Freundschaften hatte. Ihr ex/wieder Freund hat mich in dieser Zeit alle Woche mit etwas Geld versorgt damit ich essen kaufen konnte. Irgendwann konnte ich nicht mehr anders weil es mir dermaßen schlecht ging, dass ich meine Familie verständigte. Sie kümmertem sich sofort um mich. Nach ihrer Behandlung war meiner Mutter alles egal und sie kochte nicht mehr, hat nicht mehr gewaschen oder eingekauft - einfach nichts! An einem Wochenende fuhr sie zu ihrem Freund und lies mich ohne Geld und essen zurück. Ich konnte nicht mehr und bin zusammengebrochen. Meine Familie habe ich angerufen und meine Schwester hat mich sofort geholt. Kurz darauf hat mein Vater das alleinige Sorgerecht bekommen und ich bin wieder zurück zu meiner Schwester (schulisch bedingt) gezogen.
Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter. Ich habe in dieser Zeit meine sehr gute mittlere Reife gemacht und eine Ausbildung zum Beamten begonnen. Super Freunde und auch meine Freundin kennen gelernt. Ich verdiene gut und auch der Familienzusammenhalt unter uns außer meiner Mutter ist super.
Dennoch der ganzen Geschichte merke ich seit geraumer Zeit, dass ich immer mehr an sie denke. Ich denke an nichts bestimmtes. Ich denke mir immer was sie in dieser Zeit verpasst hat. Wie ich Auto fahre oder dass ich in einer Ausbildung bin, dass sie nicht weiß wie es uns geht, etc. Eigentlich völlig banale dinge, die sie wahrscheinlich ohnehin nicht interessiert. Irgendwie meine ich sie wieder kontaktieren zu wollen, aber ich weiß nicht wieso nachdem was alles passiert ist.
Ist das normal? Ich weiß einfach nicht mehr was richtig und falsch ist.
Lg
Franke94