Meine Mutter hat sich zu solchen Implantaten überreden lassen. Eine verhängnisvolle Entscheidung und seitens des Zahnarztes, meiner Meinung nach, schon fast ein Verbrechen, das ausschließlich seinem Gewinnstreben geschuldet ist.
Nachdem meine Mutter den Privatvertrag unterschrieben hatte, die Implantate wurden nämlich nur in geringem Maße von der Kasse unterstützt, was meine Mutter viele tausend Euro gekostet hat), wurde dann festgestellt, dass das Zahnfleisch erst unterfüttert werden musste, damit die Implantate halten.
Wochen lang hat meine Mutter wieder und wieder schwer gelitten, als das Zahnfleisch aufgeschnitten und die Unterfütterung auf das Kiefer zementiert wurde. Der Zahnarzt hätte das bereits vorher wissen bzw. kommunizieren müssen, da im Alter meiner Mutter (damals etwa 75 Jahre) solches eher die Regel denn die Ausnahme ist. Hätte er das offen gesagt, wäre allerdings die aktuelle Geldquelle (meine Mutter) versiegt.
Dann endlich wurden die Implantate eingesetzt, was wieder mit erheblichen Schmerzen verbunden war. Am Ende war meine Mutter froh, als endlich alles vorbei war, und sie war guten Mutes, dass diese Versorgung bis zu ihrem Tode ausreichen würde.
Doch weit gefehlt, denn schon kurz nach Ablauf der Gewährleistung bröckelte die Unterfütterung ab und ein Teil der Implantate lockerten sich. Schon vier Jahre nachdem er meiner Mutter über 16.000€ aus der Tasche gezogen hatte, saß meine Mutter also wieder auf dem Zahnarztstuhl und musste die selben Leiden nochmals über sich ergehen lassen, denn einige Implantate hielten ja noch. Diese wollte der Zahnarzt selbstverständlich nicht entfernen, um als Ersatz nun eine "Billigversorgung" anzupassen.
Klar tut sich ein Zahnarzt leicht, einer fast 80jährigen Frau argumentativ eine ganz bestimmte, für ihn besonders lukrative Versorgung zu verkaufen. Selbst wenn sie zunächst nicht nochmal leiden wollte, "drehte er sie um" und begann kurzfristig erneut sein gewinnbringendes Tun. Ein Skandal! Aber wie ich höre, kann man sich nur zwischen Teufel und Belzebub bewegen, denn wechselt man den Zahnarzt, dann tut dieser i.d. Regel (Ausnahmen bestätigen die Regel) nichts anderes als ebenfalls das gute Geschäft zu wittern. Vielleicht ein wenig anders, vielleicht sogar ein wenig günstiger, aber am Ende ist wieder der Patient der Dumme.
Der Freund meiner Mutter ist 89 Jahre alt, hat eine Versorgung wie Sie jetzt (Teilprothesen-Versorgung), und ist absolut zufrieden. Im Gegensatz zu meiner Mutter hat er für geringes Geld eine gute und dauerhafte Lösung bekommen. Ich würde, speziell in diesem Alter, mich niemals auf diese Geschäftemacherei einlassen, die nur dem Geldbeutel des Zahnarztes dient.