Ich suche Erfahrungsaustausch unter Betroffenen und möchte meine Frage kurz erläutern:

Ich war mehr als 10 Jahre alleinerziehend von einem Sohn (32J) und einer Tochter (30J).  Während  meiner Ehe beteiligte sich der Vater kaum an der Erziehung und an der Versorgung und nach der Ehe gar nicht mehr. Unsere Kinder stellten Forderungen und Ansprüche immer an mich. Ich war nicht die perfekte Mutter, machte jedoch das Beste nach meiner Meinung aus meiner Lage als Alleinversorger. Beruflich lief es nicht gut für mich (hochqualifiziert in strukturschwacher Gegend). Ich musste oft umziehen und die Kinder leider auch mit mir. Klar habe ich dabei Fehler gemacht. Die Alternative zu dieser anstrendenden, geldverzehrenden und kräfteraubenden Jobsuche war Hartz 4.

Meinem Sohn, der nicht weiter zur Schule gehen wollte, habe ich in unserer Heimat eine Ausbildung gesucht obwohl es kaum Stellen gab. Unsere "Geschichte" hat den Meister wohl dazu gebracht, meinem Sohn eine Chance zu geben. Während dieser Ausbildung ging der berühmte Knoten auf, so dass mein Sohn als Jahrgangsbester seine Ausbildung zum Instandhaltungsmechaniker beenden konnte. Leider wurde er nicht übernommen, wie Tausende in unserer Heimat. Nach einigen Einsätzen durch einen Personaldienstleister, absolvierte er bei der Bundeswehr seine 4 Jahre als Zeitsoldat und studiert jetzt über den Berufsförderungsdienst.

Während seiner Ausbildung (seinem 18. Lebensjahr) ergriff ich eine Chance auf einen gut bezahlten Job ca. 400 km von meiner Heimat. Meine Tochter nahm ich mit, da war sie 16 Jahre. Weitere 4 Jahre finanzierte ich meinem Sohn die Wohnung, fuhr jedes WE mit meiner Tochter nach "Hause", füllte den Kühlschrank und  machte den Haushalt. Als mir gekündigt wurde, half ich meinem Sohn beim Umzug in eine kleinere Wohnung, die ich auch möblierte. Finanziell konnte ich ihm nicht mehr unterstützen, da war er 21J. und in Arbeit.

Seine Ehefrau lernte er übers Internet kennen. Sie zog innerhalb von 3 Monaten zu Ihm, 3 Jahre später Hochzeit und dann nach 1 Jahr ein Kind. Die Beiden haben nie lange zusammengewohnt. Sie war oft bei Ihrer Mutter und zog schließlich mit Kind letztes Jahr von dem Ort, wo auch ich lebe, in die Nähe Ihrer Eltern. Mein Sohn suchte sich eine kleine Wohnung an seinem Studienort und derzeit macht er ein Praktium ca. 4 Autofahr-Std. von der jetzigen Ehewohnung.

Es gab von Anfang an viele Probleme zwischen meiner Schwiegertochter und mir. Ich konnte es nie gut genug und recht machen. Jetzt eskalierte der Dauerstreit mit dem Ergebnis, dass mein Sohn mir mitteilte, dass ich ihn immer im Stich gelassen und ihn und seine Schwester gezwungen habe, sich "früh" einen Partner zu suchen.

Vor 2 Jahren hatte ich eine schwere Krise, vorallem körperlich, die mich zwang nach einem Jahr Krankschreibung und anerkannter Schwerbehinderung (grüner Star, Kalkschulter und Depressionen), beruflich neue Wege zu gehen (Teilzeit). Ich kann die "Dauerbelastung" durch meinen Sohn und seiner Frau nicht mehr aushalten. Ich habe ihm ein gutes Leben gewünscht und auch bewußt den Kontakt abgebrochen. Es tut sehr weh, vorallem der Verlust der Enkeltochter. Aber ich kann keinen Versöhnungsversuch starten - jetzt noch nicht.

Was haben Sie in ähnlicher Situation erlebt und unternommen?