Ich bin da hin und her hergerissen. An sich finde ich es erstmal wichtig über alles lachen zu können und sich und die Welt nicht zu ernst zu nehmen. Satire und schwarzen Humor finde ich großartig. Selbst (vielleicht auch gerade) dann, wenn es sich um schwierige Themen oder auch Schicksalschläge handelt. Häufig erlebe ich, dass eben gerade diejenigen, die sozusagen angesprochen sind, am lautesten Lachen. Abgesehen davon gehen die meisten Witze ohnehin auf die Kosten einer Person. Ob von diesem Luke oder Loriot ausgesprochen.
ABER und das aber ist hierbei auch ziemlich groß geschrieben: So manche Witze sind dann ja auch irgendwann auch ziemlich menschenverachtend und geschmacklos. Zudem werden dadurch auch so manche Aussagen und Sichtweisen salonfähig gemacht. Harmloses Beispiel: Je öfter das Jugendwort verwendet wird, desto mehr Menschen hören es und verwenden es wiederum auch bis es zum Jugendwort des Jahres gewählt wird und dann selbst in den großen Medien erscheint. Heikleres Beispiel: Wenn eine neue linke oder rechte Partei gegründet wird und mit ihren radikalen Aussagen Gehör findet, rutschen automatisch die anderen Parteien in die Mitte und erlauben sich drastischere Formulierungen, die vorher noch verpönt waren.
Also worauf ich hinaus möchte ist, dass Humor auch ein Instrument werden kann, um sich einen Freifahrtsschein für radikale oder auch menschenverachtende Ansichten geben zu können und spätestens hier ist die Grenze überschritten.