Diese Form der Kapellenlitzen ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Litze_(Geflecht)

... auf den Kragen und Aufschlägen (also den umgekrämpelten Ärmelenden ;) ), wurden nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon in der preußischen Armee für die Garderegimenter eingeführt.

Mit der Gründung des Norddeutschen Bundes 1866 wurden die Armeen der Gliedstaaten in die preußische Armee eingegliedert. Deren Garderegimenter durften die Litzen dann auch tragen. Genauso lief das 1871 nach der Gründung des Deutschen Reiches bei der Eingliederung der bayrischen, sächsischen, württembergischen und badischen Armee.

Während des Kaiserreichs hat Wilhelm II. dann noch einigen weiteren Regimentern das "Recht" verliehen, diese Litzen zu tragen. Das "Recht" steht in Anführungszeichen, weil die einfachen Soldaten des Gardekorps mit 23 Pfennig pro Tag als Sold zwar einen Pfennig mehr erhielten als die Soldaten der Linienregimenter, aber die Soldaten der Linienregimenter die die Kapellenlitzen tragen durften, diesen einen Pfennig nicht bekamen. ;)

1918/1919/1920 mußte die Armee nach dem verlorenen I. Weltkrieg drastisch verkleinert werden. Jede KOMPANIE der neuen Reichswehr sollte die Tradition eines REGIMENTS der Alten Armee weiterführen. Um das Uniformenwirrwarr der Kaiserzeit zu beenden und auch als Auszeichnung dafür, daß ja alle Regimenter im I. Weltkrieg "wie Gardeeinheiten" gekämpft hatten und weil es in jedem NEUEN Regiment auch eine Kompanie gab die eine Tradition eines ALTEN Regiments mit Litzen fortführen sollte, hat man dann die Kapellenlitzen für alle Einheiten des Heeres eingeführt.

So blieb das dann in der Wehrmacht, in der NVA und in der Bundeswehr bis heute. ;)

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